10. – 17. April 2015
Kandovan – Takht-e Soleyman – Soltaniyeh – Sefid-Rud Stausee – Qazvin – Qom – Daryacheh-ye Namak – Maranjab – Keshan – Abanyeh.
Die erste Woche im Iran war ein spannendes Herantasten an dieses Land und seine Menschen. Wir wurden über die Maßen freundlich empfangen und sind noch immer berührt von der Offenheit und Herzlichkeit. Wir sind überall willkommen und stehen auf den tollsten (Nacht)Plätzen.
Was uns ein wenig überrascht, ist die Tatsache, dass manche Menschen schon eine gewisse Geschäftstüchtigkeit an den Tag legen. So wie z. B. der Tankwart, der einfach pro Auto IRR 500.000,- verlangt und wir viel mehr Sprudel dafür bekommen als unsere Freunde. Oder bei der Mautstelle. Das erste Auto bezahlt 5.000, das zweite schon 10.000,- Pech nur, dass wir uns per Funk verständigen;-) Daraufhin werden wir mit „welcome to Iran“ einfach durchgewunken.
Das hat uns anfangs etwas irritiert, weil wir damit nicht gerechnet haben. Aber es war bisher nur im Norden so und es sind ja auch nur „Pienuts“ die hier aufgerufen werden….
Davon abgesehen sind wir begeistert, wie einfach und sicher dieses Land zu bereisen ist. Überall sind wir willkommen, werden zum Tee eingeladen, wird uns weitergeholfen, ein wunderbares Land mit wunderbaren Menschen.
Wie sehr der Reisemodus schon greift, erkennt man ein folgendem Dialog:
„Wos is heit fia Tog?“
„Heit is Suntog!“ „Aba geh, heit is doch Freitog!“
„Jo, des sog i scho de längste Zeit, heit is Sunntog, wäu Freitog is!“
Bis wir uns morgens einig sind welchen Tag wir haben und die wievielte Woche wir schon unterwegs sind, braucht es manchmal Überzeugungsarbeit.
Und der Freitag ist hier wirklich ein Sonntag!
Nach dem entzückenden Klein- Kappadokien geht es weiter entlang des OrumiyehSee ca. bis Ajabshir. Eine Stichstraße führt zum Seeufer, finden wir dort einen Nachtplatz?
Es ist noch etwas früh, aber wir wollen es ja gemütlich angehen und so stehen wir bald in Ufernähe auf einem Wiesenfleckerl, wo wir natürlich gleich Besuch bekommen. Der Schafhirte treibt seine Herde zwischen den Autos durch, er wundert und freut sich.
Auch heute begleitet uns der Wind, für die Außendusche wird ein Windschatten benötigt. Ein bisschen Hausarbeit, lesen, die Fotos für die Website vorbereiten, so vergeht ein gemütlicher Nachmittag und es ist Zeit für’s Abendessen. Frisches Gemüse gibt es reichlich, da ist rasch was Feines hergezaubert.
Wolfgang und Günther machen einen langen Spaziergang mit den Hunden, jetzt sind alle zufrieden.
Das nächste Ziel ist Takht-e Soleyman mit seinen mächtigen Wehrmauern und einem See inmitten, fast 100m Durchmesser und 65m tief. Er wird von einer unterirdischen Quelle gespeist, das Schwefelwasser hat Sommer wie Winter 21 Grad. Die Anlage ist riesig, mit Feuertempeln und den Ruinen eines mongolischen Jagdpalastes.
Nicht nur die Autos und die Hunde werden bestaunt. Alle, vor allem die Frauen, wollen ein Foto mit uns haben (ausnahmslos wird mit dem Handy fotografiert!) und wir kommen kaum vom Fleck, weil wir überall angesprochen werden. Überaus nett und höflich.
Ein Vulkanberg steht in unmittelbarer Nähe, in seinem Schutz finden wir unseren Nachtplatz.
Wieder kommt ein Schafhirte näher, neugierig und staunend. Noch nie gesehen, so ein fahrbares Häuschen und in seinen Augen müssen wir unheimlich reich sein!
Er bekommt ein Packerl MannerWafferl und dann Wolfgang’s warmen Pulli. Da freut er sich, bedankt sich und zieht mit seinen meckernden und blökenden Begleitern weiter. Ganz in der Nähe ist auch einen kleine Schwefelquelle, Wolfgang und Günther gönnen ihren Füßen eine Wellnesseinheit. Na ja, Schwefel stinkt ja eh von Haus aus….;-))
Schon wieder Besuch, eine ganze Familie samt Mama kommt etwas verlegen näher, sie wollen einfach mit uns plaudern, die jüngeren sprechen ganz gut englisch, die Mama grinst nur übers ganze Gesicht, sie freut sich einfach! Einladungen werden ausgesprochen, aber morgen wollen wir schon wieder weiter.
In der Früh ist es nicht nur stürmisch, es fallen auch die ersten Regentropfen. Wir bunkern Wasser und machen uns auf zum nächsten Superlativ.
Soltaniyeh, mit dem Mausoleum des Oljeitu.
Von Weitem sichtbar und beeindruckend ist dieser höchste gemauerte Kuppelbau der Welt (UNESCO Weltkulturerbe)
Selbst die moslemischen Herrscher Indiens griffen gerne auf die Persische Architektur zurück, deshalb gilt dieses Bauwerk auch als Vorbild für den Zentralbau des Taj Mahal.
Im Inneren ist der Blick leider durch ein Gerüst beeinträchtigt, dennoch ziehen wir zufrieden von dannen. Nur die Suche nach WIFI bleibt weiter ergebnislos.
Tiefschwarze Wolken ringsum verheißen noch mehr Regen und Sturm, daher machen wir uns auf über die Berge Ri. Gilvan um uns einen passenden Nachtplatz zu suchen. Schon am Weg dahin gibt es Vermurungen und deutliche Anzeichen von Unwetter. Neben der Straße liegt Schnee, nein, das ist nicht Schnee, sondern Hagel.
Da suchen wir lieber gleich einen Nachtplatz, die schwarzen Wolken umkreisen uns. Kaum aufgestellt geht es richtig los. Der Himmel ist renitent, Sturm, Donnergrollen, Regen und dann wieder Hagel !!! Der hört sich echt arg an, wenn man untätig in der Kabine sitzen muss, hin- und hergebeutelt von Windböen!
Aber seit dem Unwetter am Kreuzpass in Georgien bringt uns ohnehin nichts mehr so schnell aus der Ruhe. Der Hagel hat nichts angerichtet, der Schneepflug beseitigt die Spuren und wir braten uns ein Schweinefilet im Speckmantel, das Tiefkühlfach hat es ausgespuckt. Ihr galubt, wir haben dazu schon wieder eine Dose hervorgezaubert? Nein, eine Flasche entkorkt!! Wir wollen heute die weitere gemeinsame Tour besprechen, da passt ein edler Tropfen doch dazu.
Ein grober Zeitplan wird erstellt, manches Detail abgeklärt und wir sind uns schnell einig, dass wir Teheran zugunsten der Wüste Lut und dem Persischen Golf streichen. Die Metropole können wir ev. noch am Rückweg einplanen samt Kapischen Meer, beides ist lt. Reiseführer kultur- und landschaftstechnisch ohnehin nicht sehr ergiebig. Jetzt wollen wir in den Süden!
Der nächste Morgen bringt uns auf einer Ringelwurmstraße weiter die Berge hoch, bis wir die 2.400m Marke kratzen. Wir genießen sie auch ein Stück lang, aber im Tal liegt dichter Nebel, schade, das soll eine der landschaftlich schönsten Bergstrecken Persiens sein.
So kämpfen wir uns mit 0-Sicht ins Tal bis zum Sefid-Rud Stausee.
Das Erdreich zeigt die abenteuerlichsten Farben, anthrazitgrau bis serpentingrün, leuchtendes ockergelb bis rotbraun und aubergine. Der Kontrast zum türkisblauen See ist besonders schön. Dazu sattgrüne Olivenhaine, die ersten, die wir im Iran zu sehen bekommen.
Wir fahren weiter nach Qazvin, hier erwartet uns die Freitagsmoschee und das Mausoleum Imamzade-ye Hosseyn.
Es ist eine bedeutende Pilgerstätte und für die Frauen gibt es einen eigenen Eingang. Uns wir der Zutritt nur mit einem Chador erlaubt, obwohl wir ja züchtig mit Kopftuch und langem Oberteil bekleidet sind.
Egal, es hat auch Spaß gemacht, denn die Iranerinnen waren sehr freundlich und hatten ihrerseits ihren Spaß mit uns. Schon am Eingang erstaunen uns prachtvolle Spiegelmosaike, die sich im Inneren wiederholen.
Mit viel Licht wird dieser Effekt noch verstärkt, es ist eine typische Moschee der Schiiten.
In dem kleinen Teil, den die Frauen betreten dürfen, beten also die Iranerinnen, oftmals begleitet von ihren handyspielenden Kindern.
Die Freitagsmoschee beeindruckt nur von außen, sie ist gesperrt. Aber der imposante Innenhof – er ist mit über 4000m2 einer der größten im Iran – lädt ein zum Verweilen und Staunen. Jetzt scheint auch wieder die Sonne und läßt das Blau der Kuppel leuchten.
Ein Laden für Süßigkeiten und Eis hat WIFI für uns, Iran Teil 2 wäre fertig zum Hochladen. Leider ist es so langsam wie ein Altersheim auf Sonntagsausflug, ich kann gerade mal meine Mails abrufen. Wir werden beschenkt (getröstet) mit zuckersüßen Süßigkeiten und beobachtet. Aber wohlwollend und staunend – hier sitzen 2 Frauen, ganz g’schaftig mit MacBook, iPad und iPhone, das hat die Welt noch nicht gesehen!
Die Suche nach schnellerem Internet ist ergebnis- aber nicht ereignislos. Bis wir dann endlich aus der wurligen Stadt draußen sind, ist es dunkel und wir suchen Zuflucht bei einer Tankstelle, wo uns der Tankwart im abgesperrten Bereich nächtigen läßt. Nebenbei gibt es ein Restaurant, sagt er und auch ww….(das C haben wir überhört und freuten uns vergeblich auf WIFI) das Klo haben wir ja eh selbst mit!
„Mecki“ auf iranisch erwartet uns im Restaurant, dazu alkoholfreies Bier – ein etwas merkwürdiger Abschluss eines merkwürdigen Tages.
Der nächste Tag hat strahlenden Sonnenschein für uns, da sollten auch unsere Autos glänzen. Wir lassen für sage und schreibe je 30 Cent die 2 Dreckkisten waschen, da hatten 2 Mann pro Auto eine halbe Stunde zu tun.
Wie besprochen, lassen wir Teheran aus und richten unseren Fokus gleich nach Süden.
Das Zentrum des islamischen Glaubens im Iran wollen wir besuchen.
Qom liegt am Rande der Wüste Dasht-e Kavir, hat 1 Mio. Einwohner und liegt auf ca. 1000 m Seehöhe. Kurz vor der Stadt suchen wir einen Nachtplatz, um am nächsten Morgen frisch und ausgeruht zur Besichtigung zu starten. Wir sehen auf einem Berg eine blaue Kuppel glänzen, irgend ein Imamzadeh (bei uns Kapelle!) in dessem Schutz hoffen wir, etwas Windschatten zu finden. Es hat schon 25 Grad hier am 14. April, wir sitzen in der Sonnen, können ungestört draußen duschen und uns auf den nächsten Tag freuen.
Gleich in der Früh geht es los, die Stadt bzw. der Verkehr ist trotzdem schon recht lebhaft. Die Parkplatzsuche ist etwas kompliziert, weil der öffentliche Parkplatz höhenbegrenzt ist. Ein Polizist wird zu Rate gezogen, wir dürfen tatsächlich in der Abschleppzone stehen bleiben. Das wollen wir auch noch den Männern mit dem Abschleppwagen erklären, die sich schon beutegierig in der Nähe aufgestellt haben. Hier gilt eben nicht „Frechheit siegt“ sondern Höflichkeit.
Was uns in Qom erwartet, hätten wir uns gar nicht vorstellen können, man muss es gesehen und erlebt haben. Es ist wie am Petersplatz in Rom, nur eben aus 1000 und 1er Nacht!
Ein friedlicher Menschenstrom pilgert zum Heiligtum Fatemeh Masumeh um zu ihr zu beten. Es hat nichts mit fanatischem Glaubenseifer zu tun, das ist Ausdruck der tiefen Religiosität der Schiiten, so ist jedenfalls unser Eindruck.
Ohne Chador dürfen wir natürlich nicht in den Atabaki-Hof, aber das kennen wir ja schon.
Von da geht es durch den Spiegeliwan zum Grabraum, den nur Moslems betreten dürfen.
Wir können uns der Spiritualität auch hier nicht entziehen, sie zieht uns ganz in ihren Bann nun hat er uns erreicht, der Zauber des Orients. Wir kehren zurück zum Parkplatz und fahren aus der Stadt, die uns in bester Erinnerung bleiben wird.
Obst, Gemüse und Brot wollen wir noch einkaufen, bevor wir unter den Sanddünen der Wüste Kavir unseren Ruhetag verbringen werden. Obst und Gemüse gibt es überreichlich, aber kein Brot. Anneliese und ich machen uns auf die Suche, in enem Laden erstehen wir Eier, Brot und Milch. Nebenbei hockt ein Mann vor seinem Laden, er bietet Tee an und die regionale Spezialität „Sohan“, ein karamelisiertes Keks mit Honig, Pistazien und viiiiel Butter. Wir dürfen natürlich kosten, dann unter großem Halloo in die Backstube schauen, wir sind die Attraktion in der Gasse. So viel Fröhlichkeit und Herzlichkeit ist ansteckend.
Jetzt nehmen wir südöstlichen Kurs zum Salzsee Daryacheh-ye Namak mit der Karawanserei Maranjab. Dort soll es auch große Sanddünen geben, das zeigte Google Earth schon zuhause. Am Weg dahin wird Wasser gebunkert und siehe da, es gibt WIFI im angrenzenden Restaurant. Leider schon wieder so richtig langsam, ich schaffe es gerade mal, den Bericht hochzuladen, aber nicht alle Bilder. Die Seite unserer Freunde oder GMX ist überhaupt geblockt, man sieht, wie der Staat hier eingreift.
Wir müssen weiter, denn heute wollen wir unseren kühlen Hopfenblütentee unter der Sanddüne trinken.
Ab Aran (bei Kashan) geht es auf die Piste, unsere Herzen jubeln. Kleine Dünen, das typische Gestrüpp und die ersten Kamele lassen Wüstenfeeling hochkommen und unser WoKi genießt förmlich den ersten Wüstensand unter den Rädern.
40km sind es bis zur Karawanserei, die ist eine echte Überraschung. So groß und schön hätten wir sie nicht erwartet. Sogar mit einfachen Zimmern zum Nächtigen.
Wir fahren weiter bis zu den richtig großen Dünen, da lassen wir uns nieder und die Seele ankommen. Eine sternenklare, kühle Nacht nach einem filmreifen Sonnenuntergang, das ist zwar ein starker Kontrast zum Vormittag, aber beides mit Tiefgang.
Der Ruhetag beginnt unruhig, Wolfgang hat – wie könnte es anders sein – beim Klogang unseren Traumplatz entdeckt. Direkt unter der großen Düne, etwas abseits von der Piste, Allrad sei Dank! Damit ist auch der iranischen Dresscode für Frauen ausser Kraft gesetzt, was mir allerdings einen Sonnenbrand bescherte!
Wir kriegen trotzdem kurz Besuch, 2 Landcruiser V6 gurgeln daher mit 4 einheimischen Bruschen, die uns einladen, am Abend mit ihnen eine Tour zu machen.
Am Nachmiitag kommt nochmals Besuch, ein HZJ mit Münchner Kennzeichen, na endlich, die ersten Individualtouristen, die wir seit Istanbul !!! zu Gesicht bekommen.
Infos über den Süden werden ausgetauscht, von wo Sonja und Hans-Jörg gerade herkommen. Am Abend besteigen wir die große Düne mit dem Blick über den Salzsee, den Dünenkämmen der Dasht-e Kavir und sogar der Damavand mit seinen 5.671m zeigt sich am Horizont. Die 2 Landcruiser drehen ihre Runden im Sand, da erwachen Sehnsüchte.
Vunny macht eine Speed-Einlage, sie saust wie von der Tarantel gestochen pfeilgerade die Düne hinunter, weil sie von oben bei unseren Autos einen Hasen entdeckt hat. Der sucht natürlich sein Heil in der Flucht, und die Wahnsinnige sprintet die ganze Düne (ca. 200Höhenmeter) wieder in der Direktissima zu uns nach obeny, alle Achtung! Der Sand ist ja wie Tiefschneee, und den liebet sie!
Jetzt steigt sie sich zwar fast auf den „Bletschl“ (zu deutsch Zunge!) und der Hase ist wahrscheinlich nahe dem Herzinfarkt, aber ihr Bewegungsdrang ist gestillt.
Das Lagerfeuer am Abend genießen wir zu sechst, Sonja und Hansjörg haben ihr Nachlager in der Nähe aufgeschlagen. Der Gesprächsstoff geht nicht aus, wie es halt bei Reisenden so ist.
Günther versucht sich als Brotbäcker und testet sein neues Equipment mit hervorragendem Ergebenis. Das warme Brot schmeckt himmlisch.
Der Ford Transit 4×4 unserer Reisefreunde schlägt sich tapfer im Sand, nur bei der Anfahrt im weichen Sand ist etwas Unterstützung gefragt:
1FP + 1MK (Frauenpower und Manneskraft) und schon läuft er wieder.
Am nächsten Morgen lasse ich es mir nicht nehmen, die Piste selbst unter die Räder zu nehmen und es hat echt Spaß gemacht. Wellblech, Sand, Schlaglöcher, alles, was zur artgerechten Haltung eines Wokis halt so dazugehört und unser Kisterl verhält sich vorbildlich.
In Keshan besuchen wir ebenfalls alle wichtigen Moscheen, wir haben uns noch lange nicht sattgesehen.
Wir machen uns auf den Weg nach Esfahan, mit einem Abstecher nach Abyaneh, der alten Lehmstadt. Wir nehmen den gedachten Abzweig und sehen eine alte Karawanserei, schon etwas verfallen, aber das wäre doch ein stimmungsvoller Nachtplatz, oder?
Klar sehen wir die Militäranlage, aber die werden uns schon bewachen!
Das Essen ist gerade fertig, da klopft es schon. Ein PickUp mit 2 Militaristen will wissen, was wir hier tun. Nächtigen??? Nein, das geht gar nicht! Wolfgang redet mit Engelszungen (nicht lachen, er kann das wirklich!!!) und dann haben wir die Erlaubnis zu bleiben, für eine Nacht, na klar wir haben ja keinen Urlaub gebucht hier. Wenn bloß der General nichts mitbekommt, gibt er uns zu verstehen. Wir sind nämlich schon in der Nähe zu Natanz, wo die Uranaufbereitungsanlage ist, da sind sie ein wenig sensibel, die Uniformierten.
In der Früh kommt noch die Polizei – welcome to Iran, mit Handschlag, nachdem sie alibimäßig in die Pässe geschaut haben.
Der Abzeig nach Abanyeh war falsch, wir landen in irgendeinem Bergdorf. Hier fragen wir die Einheimischen und schwupps, sitz schon einer im Auto und fährt uns die über 30 km bis zum richtigen Abzweig vor.
Abyaneh ist ein Touristenmagnet, das merken wir erst als uns einfällt, dass heute (Freitag) Sonntag ist.
Die hübsche Stadt ist zumindest im Kern noch vollständig aus Lehm gebaut.
Die Menschen dort gehören einer eigenen Volksgruppe an, mit eigener Sprache und spezieller Tracht. Sie bekannten sich noch lange nach der Islamisierung zur Lehre Zarathustras. Die Frauen tragen Tücher mit Rosenmotiven und bunte Röcke, die Männer tragen extrem weite Hosen und Oberteile aus Brokat.
Die Iranerinnen schminken sich sehr auffallend, jedenfalls die jungen Ladies!
Auch die Mädels haben ihre eigenen Tracht, hübsch anzusehen.
Für die Hunde beginnt hier ein Spießrutenlauf, denn in einer schon fast hysterischen Begeisterung wollen alle die Hunde und uns forografieren. Wir kommen kaum vom Fleck, immer wieder werden wir angesprochen. Endlich finden wir eine kleine Teestube und etwas Ruhe.
Dann fahren wir ein Stück weit hinaus aus der Stadt und eine kleine Bergstraße hoch. Hier ist es wunderbar, also bleiben wir gleich über Nacht hier. Esfahan an einem Sonntag abend stellen wir uns ohnehin nicht sehr entspannt vor. Wir wandern fast 2 Stunden die Berge hoch, nicht nur die Hunde genießen es.
Damit schließe ich meinen 3. Teil, wir erleben so Vieles, dass ich Mühe habe, meinen Redefluß in Zaum zu halten.
Woche 2 im Iran soll also mit „der schönsten Stadt der Welt“ zu Ende gehen und die 3. Woche beginnt ebendort….es ist unsere 4. Reisewoche, wie die Zeit vergeht…..
Khoda hafez!
PS: Wer in Zukunft per automatischer E-Mail über unsere neuen Beiträge (wie es zB auf der Reise weiter geht, …) informiert werden möchte, der kann sich ganz unten im schwarzen Bereich auf der Website eintragen.
zum zweiten Teil der Reise (Teil 3) zum vierten Teil der Reise.