Ein weitere Höhepunkt unserer Reise durch Georgien ist Swanetien, ganz im Norden, an der Grenze zu Russland . Die swanische Bergwelt beschreibt man als eine der Majestätischsten und Erhabendsten, unberührt vom Tourismus. Die Swanen sind ein kriegerisches, stolzes Bergvolk mit Traditionen, die sie in der Abgeschiedenheit der Täler des großen Kaukasus über Jahrhunderte bewahrt haben. Die Wohn- bzw. Wehrtürme, die vielfach noch gut erhalten und in Betrieb sind, geben Zeugnis davon.
7. bis 15. Juni 2014
Eine Regennacht wie viele andere, wir haben uns daran gewöhnt. Im WoKi ist es gemütlich warm, so oft hatten wir die Heizung noch nie in Betrieb und auch die Innendusche nicht.
Das trübt aber unsere Laune nicht, zu Wolfgangs Geburtstag gibt es ein LachsFrühstück. mit allem Drum und Dran….
Wir fahren jetzt bis Lentheki und hier wird entschieden ob wir den Weg nach Uschguli über den Latpari Pass mit 2.950m versuchen. Die Polise finden wir nicht, wir fragen einen Einheimischen, der macht den Daumen hoch und klopft auf’s Auto.
Also, wir wagen es. Die ersten Kilometer gibt es sogar „Flüsterasphalt“ dann wird es hart, härter, am Härtesten. Der Weg ist in einem unglaublichen Zustand, nicht nur vom vielen Regen. Wir fahren durch ein paar Dörfer und ich frage mich immer wieder, wie entbehrungsreich die Menschen hier leben können bzw. müssen. Vieles zeugt aber von einer hohen Kultur, die hier vor sich hingammelt, so ist unser Eindruck!
Die Häuser wurden ehemals sehr hübsch gebautÜbernachtungs- und Einkaufsmöglichkeit???
Ich krieg schön langsam Angstschweiß auf der Stirn, meine Sorge gilt dem Auto, sonst gibt’s Gott sei Dank nix zum Fürchten, denn noch ist es relativ eben entlang dem sogen. Pferdefluss. Aber der viele Regen macht den Boden unberechenbar, es ist schmierig und schwierig.
Das WoKi rackert weiter bis knapp unter dem Anstieg zur Passhöhe. Inzwischen scheint auch die Sonne, da kommt die Polise in einem Art Bauwagen und erklärt, dass die Straße weiter oben verschüttet ist. Jedenfalls haben wir seine „Gebärdensprache“ so verstanden. Wir fahren noch ein Stück, weil wir nicht sicher sind ob wir ihn richtig interpretiert haben.
Ab jetzt sind auch keine Reifenspuren mehr zu sehen, wir suchen schweren Herzens einen Platz zum Wenden. Es hätten nur mehr ca. 15 km gefehlt!
Kaffee stärkt uns für den Rückzug, für die 25km brauchen wir wieder fast 2 1/2 Stunden. In den Dörfern sitzen Frauen und Kinder heraußen, ich versuche mit ihnen zu plaudern und schenke den Kindern ein paar Süßigkeiten und den Frauen Kosmetikproben. Sie freuen sich und winken uns lange nach.Endlich sind wir draußen aus dem Tal, hier hat es 30 Grad, deshalb suchen wir gleich einen Nachtplatz am Fluss, uns reicht’s für heute. Eine Gruppe georgischer Offroader kreuzt unseren Weg, der Leader kann etwas deutsch, wir werden eingeladen mitzukommen. Beim Lagerfeuer wird gegrillt, er hat auch eigenen Wein, nicht zu knapp, wie er betont. Das hört sich eher nach Saufgelage an, wir lehnen dankend ab. Im Schlepptau haben sie Philipp und Nora aus der Nähe von Augsburg mit ihrem T3, auch sie sind spontan eingeladen worden. Wir wechseln ein paar Worte, dann finden wir einen passenden Nachtplatz und kurze Zeit später bleibt der T3 am Straßenrand stehen. Wie nett, unsere Gesellschaft ist ihnen lieber!So verbringen wir einen gemütlichen gemeinsamen Abend, Gesprächstoff gibt es ja genug bei Reisenden. Die Beiden sind unterwegs in den Aserbaidschan. Alles gute ihr Lieben und kommt wieder gut heim!
Ach ja, und dass es wieder gewitterte mit heftigem Regen erwähne ich nur am Rande.
Sonne am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, der gestrige versch…. Tag ist schon verdaut, wir verfolgen unser Ziel Uschguli eben von der anderen Seite. Dafür müssen wir wieder fast 70 km hinaus bis zur Geisterstadt Tskaltubo, das riesige Bergmassiv Svanetis Kedi mit ihren 4.000ern steht im Weg.
Man fährt nordwestlich auf der gut ausgebauten M1 bis Sugdidi ganz an der Grenze zu Abchasien. Von dort östlich auf der mittlerweile auch gut befahrbaren Straße entlang des elendslangen Stausee bis Mestia.
Kurz nach Sugdidi machen wir Mittag, fahren ein Stück von der Straße weg. Wolfgang dreht mit Vunny eine Gassirunde, ich bleibe beim WoKi um eine Kleinigkeit zum Mampfeln zu richten. Da kommt ein silberner BMW X5 mit 2 Männern. Einer trägt Uniform (ein Polizist) der andere ist in Zivil. Der kann leidlich englisch und ich werde befragt. Was ich hier mache und wie lange ich da stehen bleiben möchte. Nun, das erste ist rasch erklärt, ich habe ja den Mund noch voll. Dann sagt er immer wieder „Together??? Together???“ Na was jetzt, guter Mann….
Aha, jetzt dämmert’s mir! Nein, nein, ich bin nicht alleine unterwegs, mein Together ist mit dem Hund spazieren. Ok, sie fragen noch, woher wir kommen und ob es uns eh gut gefällt in Georgien. So freundlich möchte ich auch bei uns einmal amtsbehandelt werden.
Aber irgendwie seltsam, denen bleibt wohl nichts verborgen!?!
Der Weg nach Mestia ist eine endlose Kurblerei die Straße folgt der tiefen Schlucht des Inguri. Dann wird das Tal etwas weiter, wir können schon die ersten Wohntürme sehen.
Die unvermeidlichen abendlichen Gewitterwolken schicken uns heute nur 5 od. 6 Regentropfen und verziehen sich in den Norden. Das läßt hoffen. Wir fahren entlang des großen Kaukasus und freuen uns, weil die Wolken jetzt den Blick auf die Mächtigen freigibt.
Der Mta. Uschba mit 4.700m türmt sich vor uns auf, ja, so haben wir uns den Kaukasus vorgestellt.
Sogar den Verstorbenen werden kleine Wohntürme gebaut.Vor Mestia stehen schon viele alte Wohn- bzw. Wehrtürme, ungläubig lese ich, dass hier bis zu 80 Menschen Platz finden mußten, zum Schutz vor der Winterkälte und Überfällen. In Mestia scheint sogar die Sonne und es hat 24 Grad hier auf 1.400m.
Wir suchen erst einmal einen Nachtplatz, fahren durch das Dorf, das sich dem Tourismus öffnen will. Sogar eine InfoStelle gibt es, wenngleich geschlossen. Hypermoderne Bauten für die Polise und das Rathaus verhunzen das Bild, aber es wird auch Altes erhalten, bzw. Neues stilgerecht gebaut.
Manches ist allerdings schon wieder dem Verfall preisgegeben, noch ehe es benutzt wurde. GuestHouses und Bars warten auf Besucher, einige davon hübsch hergerichtet, bei manchen möchte ich nicht einmal die Türklinke anfassen.
Plötzlich lesen wir Camping auf einem Schild beim Fluss. Wie in Albanien, der Mann hat eine ebene Wiese hinter dem Haus, wir sollen uns hinstellen wo und wie wir möchten. Sogar sein Klo und Dusche bietet er an und wir hatten es schon schlimmer gehabt. Die Schwester hat noch fleißig geputzt als wir kamen, und der Boiler wurde extra für uns eingeschalten.
Auch hier gilt: nur sauberes Wasser zählt. Und das gibt es reichlich und heiß.So stehen wir also mitten im Grünen, bewacht vom höchsten Berg Georgiens, dem Mta. Shkara. Mit 5.068m um ca. 20m höher als der Kasbek ( sowohl Höhenamgaben als auch Schreibweise divergieren je nach Karte bzw. Führer!) Er lüftet auch den Hut vor uns und wir werden ganz ehrfürchtig. Der weiße Riese!
Der Abendspaziergang führt uns zu den Wohntürmen, die in Abendlicht besonders eindrucksvoll sind. Ein archaisches Bild mit dem Kaukasus im Hintergrund!
Jetzt sind wir glücklich und zufrieden, denn dieser Kulisse rennen wir seit Tagen nach, sie rundes das Bild vom Kaukasus ab.
Morgen werden wir wandern und die Landschaft inhalieren.
Obwohl der Abend wolkenlos und die Nacht sternenklar war, ist der Himmel jetzt bewölkt. Wir marschieren zur Info, die heute zwar geöffnet hat aber nur mürrisch und widerwillig Auskunft gibt. Es gibt einen Wanderweg zum Gletscher vom Uschba, das wäre ein ganzer Tagesmarsch, dafür ist es jetzt viel zu spät. Das ethnographische Museum ist geschlossen (weil Montag!) so streunen wir zwischen den Wehrtürmen und Wohnhäusern herum. Die Türme sind wie kleine Burgen, sie bestehen aus 3 bis 4 Stockwerken und sind 20 – 24 Meter hoch. Was wir in den Gassen und Hinterhöfen sehen, macht uns sehr, sehr nachdenklich. Zum einen der sorglose Umgang mit der Umwelt (und das ist nicht nur der Müll!) zum anderen die Armut und Ratlosigkeit der Menschen die hier leben. Ein Mann erklärt uns, dass es für ihn keine Zukunft gibt. Keine Arbeit, kein Geld, das ist die fatale Spirale.
Ja, Armut fühlt sich überall auf der Welt gleich an.
Auch unser Gastgeber ist vom Schicksal nicht verwöhnt. Er lebt sehr bescheiden mit seiner betagten Mutter in dem alten Haus. Eine seiner Schwestern dürfen wir kennenlernen (er hat 9 Geschwister!) sie bekommt meine Winterjacke und freut sich.
Nebenbei wohnt eine junge Familie, die Kinder spielen im Garten. Sie suchen Kontakt. What’s your name? Und schon stellen sich alle vor: Jascha, Georg, Janina, Anastasja, Ia, Nino!
Ich gebe ihnen die Malstifte, Zeichenblöcke und ein paar Süßigkeiten, dafür bekomme ich einen selbstgepflückten Blumenstrauß, eine Schüssel voll Äpfel und am Abend bringt die Mama noch ofenwarmen Kuchen. Auch der Hustensaft wird voll Dankbarkeit angenommen, die Freude ist echt und ehrlich.Die freundliche Ia (der altgriechische Name für Veilchen) mit ihrem kleinen Hund.Regen in der Nacht sollte mich nicht mehr aufregen, tut es aber. Nachdem der Abend wieder wolkenlos war, hegte ich schon die Hoffnung auf einen schönen, klaren Tag….aber leider wieder viele Wolken. Schade, denn dann hätten wir auf unsere Freunde gewartet die sich heute auf den Weg nach Mestia machen und wir könnten gemeinsam versuchen nach Uschguli zu kommen. Notfalls mit dem Taxi.
Aber so ist dieser 10. Juni wieder ein Reisetag, wir fahren zurück nach Sugdidi. Per SMS wird ein Treffen auf halber Strecke mit Anneliese und Günther vereinbart für eine gemeinsame, gemütliche Mittagsrast. Die Hunde wollen es weniger gemütlich, sie toben wie die Wilden, dann will uns Leon noch das Abendessen liefern. Er hat ein Huhn gepackt, es folgsam wieder ausgespuckt und dafür mußte er dann an die Leine. Ist die Welt nicht ungerecht?? Das Henderl stellt sich eine Weile tot um dann aufgeregt gackernd davonzulaufen. Nicht einmal ein Ei hat es hinterlassen.
Entlang der Strecke bis Poti bewundern wir, wie schon bei der Hinfahrt, die ehemals hübschen Häuser mit ihren verzierten Veranden und verschnörkelten Eingängen und Regenrinnen.
Die Meguren, eines der ältesten Urvölker Georgiens, lebten hier früher von vom Teeanbau, Wein und Obst. Sie haben es zu bescheidenem Wohlstand gebracht. Heute ist der Markt dafür in Georgien eingebrochen und kaum ein Haus ist in renoviertem Zustand.
Bei Poti kommen wir jetzt ans Schwarze Meer, die Stadt bringen wir rasch hinter uns. Zwischen Poti und Kobuleti ist das Ufer kaum verbaut, es gibt lockeren Pinienwald mit vielen Wegen zum Strand. Wir nehmen wahllos eine davon und stehen direkt vor dem Meer. Die Wassertemperatur beträgt schon über 20 Grad, es ist herrlich zum Schwimmen.
Am Abend wird fein getafelt, wir haben viel gutes Gemüse eingekauft. Heute werden auch die passenden Servietten aufgelegt, der Spruch trifft gut.
Um der Verwahrlosung vorzubeugen, können wir endlich wiedereinmal draußen duschen, reichlich warmes Wasser bringt uns der Zivilisation wieder näher.Auch die Umwelt darf nicht verwahrlosen, darauf achten penibel meine beiden Müllentsorger! Vunny hat den größten Spaß daran, die leeren Wasserflaschen zum Müllcontainer zu tragen.
Der nächste Tag soll uns über die Grenze bei Bathumi bringen, das Frühstück gelingt noch in der warmen Morgensonne. Die nahenden Gewitterwolken sehen wir rechtzeitig, es wird rasch eingepackt und bevor die ersten schweren Regentropfen gegen die Windschutzscheibe prasseln, sitzen wir schon im WoKi. In Bathumi reicht es daher nur für eine Stadtrundfahrt, wir haben keine Lust im Regen zu marschieren.
Die Stadt hätte es sich verdient sich näher mit ihr zu beschäftigen, aber wir haben vom Regen „Schnauze voll!“ Da sitzen wir lieber im Auto und machen Kilometer.Auch bei diesem Grenzübergang läuft alles unaufgeregt, niemand interessiert sich für Vunny, der türkische Zollbeamte will allerdings überall nachsehen, sogar die hintere AluBoxen muss ich öffnen. Kein Problem, wir haben ja keine Leichen im Keller (ähh….in der Box!) Es ist irgendwie wieder ein gutes Gefühl in der Türkei zu sein, denn in Georgien gibt es keine verpflichtende Autoversicherung und der ÖAMTC Schutzbrief endet an der türkisch/georgischen Grenze.
Wir fahren im Gewitterregen weiter an der Schwarzmeerküste, die aber ab Bathumi gänzlich verbaut ist. Hier wird hauptsächlich Tee angebaut, diese Teeplantagen werden vielfach händisch bearbeitet und anderes als in Georgien, wo sie hauptsächlich verwildern, sind sie in Betrieb.
Das Schwarze Meer wechselt die Farbe wie ein Chamäleon, von tiefblau bis pechschwarz, von smaragdgrün bis schmutzigbraun (wenn ein Fluss aus dem Hinterland mündet)
Auf der Strecke testen wir Köfte mit Salat, Köfte gibt es ja in allen Variationen und auch diese schmecken gut. Weiter geht es nach Trabzon, jetzt ist es wieder glühend heiß. Ich versuche bei Vodafone vergeblich eine Prepaid Simcard zu kaufen, man erklärt mir aber nach 1 1/2Std. Palaver, dass mein iPad geblockt wurde, das macht man so bei nicht in der Türkei registrierten Geräten. Davon habe ich schon vorher im Internet gelesen, aber nicht gedacht, dass es wirklich so passiert. Egal, hier gibt es relativ oft WiFi, ich habe keinen Bock mehr, endlose Diskussionen in bis zur Gefriertemperatur heruntergekühlten Räumen mit selbsternannten und selbstgefälligen „Fachmännern“ zu führen. Wir flüchten aus der Stadt, zuvor essen wir noch himmlisch viel Gutes aus türkischer Küche mit unaussprechlichen Namen. Aber es muss ja nur gut schmecken.
Jetzt auf nach Sumela, ein Kloster, das wie ein Schwalbennest am Felsen pickt. Schon lange kein Kloster mehr gesehen, findet ihr nicht???Sumela ist wirklich sehenswert, das finden viele andere auch und so pilgern wir die letzte Strecke zu Fuß fast in einer Prozession.
Vom großen Busparkplatz werden die Gläubigen und Ungläubigen in kleine Busse umgeladen, wir sind die engen Kehren natürlich hochgefahren, das gibt guten Nervenkitzel bei Gegenverkehr!
Unseren Nachtplatz finden wir unten bei Macka wir haben ein Schild mit „Camping“ und „Fische“ gefunden, ja Fische wären heute noch nach unserem Geschmack. Es gibt viele Fischzuchten in dem Tal, das haben wir schon gesehen.
Der „Campingplatz“ ist eine Wiese, Dusche und Toilette unbrauchbar. Aber die nette Frau will uns frischen Fisch machen und freies WLAN hat sie auch, also bleiben wir.
Jeder bekommt 3 !!! Forellen (soviel kann keiner essen und die Vunny freut sich!) dazu etwas Salat und Wasser. Sie schenkt keinen Alkohol aus, egal, den trinken wir gemütlich im WoKi!
Die CPGebühr wollen wir gleich mitbezahlen, sie verlangt 200 TL!!! (TL 160,- für’s Essen – das sind fast € 50,-!!! und TL 40,- für’s Campen) Die Frage, ob sie leicht ein wenig deppert ist, beantwortet sie nicht, sie hat uns eh nicht verstanden. Da mussten wir wohl den Monatsumsatz hereinbringen, solche Preise sind wir nicht gewöhnt.
Natürlich hat es in der Nacht geregnet, unaufhörlich……und Wolfgang sucht in der Früh vergeblich seinen 2. Schuh, einer der neuen und teuren Keen’s ist unauffindbar.
Den ham sicher de sch… Hundd vazaht…… ist seine Erklärung. Eine wirklich kostspielige Nacht!
Unsere nächste Etappe ist eine lange, sie bringt uns 503 km weiter westlich. Das nette Städtchen Sinop liegt auf einer Halbinsel, die Straße ist hervorragend ausgebaut und durchgehend 2spurig.Den Stadtbummel verschieben wir auf morgen, nach der langen Fahrt brauchen wir einen Nachtplatz mit Auslaufmöglichkeit für Vunny. Lt. Führer gibt es im Osten der Stadt einen schwarzen Sandstrand mit Camping. Der Strand ist winzig, auch Camping geht nicht, aber das ist ja kein Problem. Wir stellen uns auf einen Picknickplatz in der Nähe und bekochen uns selbst mit Thunfischspaghetti.
Der Stadtbummel am nächsten Vormittag – wir haben heute Do. den 12. Juni – fällt eher kurz aus, wir kaufen ganz viel Obst und Gemüse um TL 14,- heute Abend gibt es Gemüserisotto.
Wir sehen die Geschäfte am Hafen mit den vielen Schiffsmodellen, die sind typisch für Sinop. Noch ein Cappuccino am Schwarzen Meer und weiter geht es.
Der Freitag der 13. hat ein Juwel für uns, Safranbolu. Wir treffen schon am frühen Nachmittag ein, wollen gleich einen Schlafplatz suchen und dann zu Fuß in die Stadt marschieren. Zuerst stehen wir bei der Feuerwehr oberhalb der Stadt, wo wir freundlichst aufgenommen werden. Dann sehen wir aber das Schild gegenüber einem Hotel, kostenloses Camping mit Strom, Wasser, Dusche….und freies WiFi….da wird natürlich gleich gesiedelt. Safranbolu ist das Entzückendste, was wir seit langem gesehen haben. Der alte Stadtteil mit dem Bazar, die Süßigkeiten aus Safran in allen Geschmacks- und Farbrichtungen.Eine richtig hübsche Stadt. Das alte Hamam müssen wir leider auslassen, die Vunny kann nicht so lange im Auto bleiben, es ist einfach noch zu heiß.Sie liefert sich allerdings einen heißen Kampf mit einer Katzenmama, die ihre Babies verteidigen will. Das gibt ein Spektakel in der engen Gasse ohne Fluchtmöglichkeit.
Es ist jetzt unwiderruflich beschlossene Sache: Vunny hasst Katzen!!!
Der schöne Abend endet in dem netten Hotel mit der großzügigen Gastfreundschaft. Wir speisen ausgezeichnet und müssen nur über die Straße in die Heia.
Weil auch der nächste Tag strahlend schönes Wetter für uns hat (sogar die Nacht war regenfrei!) wollen wir in der Früh die ärgsten Dreck- und Schlammspuren beseitigen und unser WoKi für die Zivilisation herzurichten.So enigermaßen gesäubert setzen unsere Heimreise fort und haben als Etappenziel Iznik auserkoren am gleichnamigen See. Nach Safranbolu ist es schwierig eine Stadt so hübsch zu finden. Wir schlendern durch die Gassen, der Großteil der angebotenen Souvenirs besteht hier aus Keramik. Die berühmten Iznik Fließen sind hier beheimatet.Die Stadt hat natürlich mehr zu bieten, aber wir begnügen uns mit dem Rundgang. Diese Nacht möchten wir am See verbringen, vergessen aber, dass heute Samstag ist. Alle türkischen GroßFamilien lagern am Seeufer, grillen, essen, trinken, hinterlassen Berge von Müll…..grausig, grausig! Kein Fleckerl wo wir bleiben könnten bzw. möchten.
Weil es noch relativ früher Nachmittag ist, wird rasch entschieden, wir flüchten weiter westlich. Am Marmarameer wird auf der Halbinsel Kapıdağı ein CP beschrieben, der müßte zu erreichen sein. Die Monstertour von 520km endet am Campingplatz ANT bei Erdek, die beste Entscheidung die wir treffen konnten. Ahmet empfängt uns überaus freundlich, Duschen und Toiletten sind auf hohem europäischen Niveau, dafür sorgt Ahmet penibel. Alles ist blitzsauber mit Handseife, WC Papier, richtige Duschwannen und Ablageflächen, Ahmet versteht etwas davon, was Camper gerne mögen. Auch WiFi ist im Service inbegriffen. Und immer für einen Spaß zu haben, der liebe Ahmet. Seine Währung ist österr. oder deutsches Bier. 1x Wäsche waschen = 1 Bier, aber er nimmt auch 2!!!
Hier bleiben wir auch am nächsten Tag, da sind wir uns gleich einmal einig.
Am Platz steht außer uns nur ein Camper aus München. Werner und Sigune kommen auch vom Van See, schon wieder eine nette Bekanntschaft mit viel Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.
Wir sind schon über 10.000km gefahren, fast 6 1/2 Wochen unterwegs und immernoch beeindruckt….
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