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Europa / Spanien 2021

In Spain again! # 2

Unser Plan ist, dass wir keinen Plan haben, und so ist der Verlauf des Weges zu unserem Ziel – Portugal – unserer Laune und maximal dem Wetter geschuldet, das noch immer nicht begriffen hat, dass wir nicht mehr April haben.

17. – 23. Mai 2021

Wir sind also wiedereinmal im Baskenland gelandet und zwar auf dem CP in Zarautz hoch über der schönen Bucht. Nach nur 168 Tageskilometern sind wir schon mittags am Platz und können endlich in der Sonne sitzen und die Seele baumeln lassen. Der Top Platz ist für uns reserviert, sagt der freundliche Spanier an der Rezeption. „Ich hab ja gar nichts reserviert!“ meine ich, da lacht er und zeigt uns den Weg, den wir längst kennen. Wir standen schon ein paar mal genau dort. Mit Blick auf die Bucht, versteht sich und dem perfekten Panorama für den Sundowner!

Hier treffen sich Wellenreiter, Wind- und Kitesurfer, die die 439 Stufen zum Meer nicht scheuen.

Auch der CP ist von dieser Spezies belebt, Van’s und Uralt-Womo’s aus B, NL, D, u. CH treffen sich hier, lauter ambitionierte, fröhliche Mädels u. Burschen um uns herum, das mögen wir. Viele nette Gespräche ergeben sich und viele Lebensmuster und Lebensformen werden zur Diskussion gebracht. Sehr interessant!

Daher legen wir hier den längst fälligen Ruhetag ein, das Wetter meint es gut mit uns. Im Restaurant serviert man feine Speisen, wir gönnen uns natürlich „Pulpo a la gallega“. Er zergeht am Gaumen, so butterzart!

Jetzt müssen wir weiter in den Westen, immer der Küste entlang, was ziemlich mühsam ist. Mühsam für den Driver, für die Navigatorin (weil das Garmin-Fräulein immer die blödesten Einfälle hat) und für die Flora. Teamwork ist angesagt: der Mann kurbelt, der Hund hechelt und die Frau keppelt (nein, nicht mit dem Driver, sondern mit dem besagten Fräulein) so sind die Aufgaben gut verteilt 😉 Jeder gibt sein Bestes!
Viele Küstenstädte haben zwar einen wunderschönen Sandstrand, aber die Orte selbst sind unhübsch – um es gelinde auszudrücken. Wir wollen ja nichts beschönigen.

Als wir nach gefühlt 100.000 Kurven unser Ziel, San Juan de Gaztelugatxe, erreichen, sind wir heilfroh und freuen uns auf die Wanderung zur Eremitage, die zu Ehren von Johannes dem Täufer an diesem Ort errichtet wurde. Die Kirche ist im Inneren mit Fresken und Opfergaben der Seeleute, die Schiffbrüche überlebt haben reich geschmückt. Das wollen wir uns heuer nicht entgehen lassen. Beim ersten Versuch 2012 hat heftiger Regen unseren Plan vereitelt. Auf der Fahrt hierher hat es ebenfalls geschüttet, wie aus Schaffeln, aber die WetterApp hat recht, ab 12h scheint die Sonne und so rüsten wir uns zum Pilgerpfad hinunter zum Meer und viele Stufen hoch zur Kirche.
Es ist wie verhext, da stehen wir vor dem abgesperrten Weg und die Nachfrage in dem Restaurant ergibt, dass der Weg durch den vielen Regen verschüttet wurde und für lange Zeit geschlossen bleibt.

Sie ist nur durch einen schmalen Steg mit dem Festland verbunden.

So bleibt uns nur der Anblick von der Ferne und wir beschließen, den guten San Juan mit seinem unaussprechlichen Beinamen zufünftig nicht weiter mit unserem Besuchswunsch zu bedrängen.

Etwas enttäuscht ziehen wir von dannen und steuern den CP La Paz in der Nähe von Llanes an. Wärmstens empfohlen von Sohnemann#1, Gregor, der von den schönen, terrassenförmig angelegten Plätzen über der malerischen Sandbucht schwärmt. Der Platz sieht zunächst geschlossen aus, aber bevor uns der nächste Frust frisst, fahren wir hoch über die enge, steile Zufahrt und siehe da, alles perfekt! Er hat doch geöffnet, ein paar Van’s stehen auch schon da, für größere Dickschiffe ist die Zufahrt wohl zu heftig. In der kleinen Sandbucht probieren ein paar Wellenreiter ihr Können aus, dann ist sie wieder menschenleer.

Für Flora hat das Wasser die ideale Temperatur (leider nur ür die Flora) sie hat endlich ihren Schwimmspaß. Wir Warmduscher bleiben lieber an Land, gerade mal 22° bietet man heute, dazu böiger Wind.

Der Vormittag wird noch vertrödelt, weil sonnig und warm, dann geht es weiter Richtung Galizien. Hier gefällt uns die Küste wieder sehr gut, an vielen besuchenswerten Orten fahren wir aber vorbei, wir kennen zumindest einige davon. In A Coruña möchten wir die Altstadt besichtigen, aber erst müssen wir einkaufen, das Pfingstwochenende steht an. Das Navi und ich haben offenbar schon wieder verschiedene Theorien, wie man in die Innenstadt kommt. Ok, bevor es den nächsten Zank gibt fahren wir einfach weiter.

Ein sagenhaft schöner Sandstrand bei As Saiñas, eine Lagune mit toller Dünenlandschaft, lockt uns eh mehr als Stadtbesichtigungen, in jedem Fall ist es für die Flora erstrebenswerter. Meine Befürchtung, dass wg. den Feiertagen viel los sein könnte erweist sich als unnütz, wir stehen mutterseelenalleine vor dem brausenden Atlanitk. Ein laaaanger Strandmarsch ist das perfekte Peeling für unsere Fußsohlen, für mehr Wasseraktivitäten ist die Brandung zu stark und das Meer zu kalt.

Dann kommt wieder Regen und Sturm, die ganze Nacht, wir hauen ab, obwohl in der Früh schon, wie zur Versöhnung, die Sonne lacht.

Die Costa da Morte, Galiziens wilde Küste, hat uns 2012 schon so beeinduckt, da müssen wir nochmals hin, liegt ja fast am Weg. Bei Arou versuchen wir die Schotterpiste zu finden, gelingt auch, aber plötzlich ist die Welt zu Ende. Nur mehr ein schmaler Eselspfad! Ein paar Fischer leben hier und freuen sich über nette Gespräche. Aber weiter geht es hier nicht, meint er und deutet auf seinen Esel. Also retour!

Auf „Schleichwegen“ durch entlegene Dörfer, holprigen Pisten mit 19% Gefälle suchen wir unseren Weg zur Küste, staunen über die Vegetation, die Vielfalt ist ein Augenschmaus.

In Camariñas sind wir wieder in der Zivilisation bzw. auf Asphalt. Beim Leuchtturm Faro de Cabo Villano zweigt endlich die Schotterpiste ab, die wir gesucht haben, halt von Süden her.

Tolle Brandung, herrliche Sandbuchten, sonniges Wetter, alles wie erträumt. Wir rumpeln entlang der Küste bis zum „Friedhof der Engländer“ eine Gedenkstätte aus Stein, zu Ehren vieler Schiffbrüchiger, für die die rauhe „Todesküste“ zum Grab wurde.

Die tosenden Wellen klatschen die Felsen ab, immer wieder überwältigend und faszinierend. Wir marschieren von einer Sandbucht zur nächsten, und als uns die Flut den Weg abschneidet, kraxeln wir wie die Kinder über die Felsen, was wir zwar lustig finden – allem voran die Flora – aber mein ramponierter Fuß empört sich, er gehört keinem kleinen Kind ;-(

Sogar den SP von 2012 finden wir wieder und die kleine Sandbucht, wo wir damals wunderbar baden konnten. Es war Herbst, das Wasser wärmer. Auch wenn sich sonst einiges verändert hat, es bleibt immer noch die wilder Küste Galiziens.

Unser schöner, einsamer Stellplatz an der Costa da Morte
Sonnenuntergang mit passender Weinbegleitung

Mit diesen Bildern enden die Geschichten aus Spanien, noch ein kurzer Zwischenstopp in O Grove, dann geht es endgültig nach Portugal. Wir sind gespannt auf die Grenzkontrollen, ihr auch?
Steht in der nächsten Geschichte 😉

Liebe Grüße aus dem schönen, sonnig warmen Nordportugal
Maria & Wolfgang & Flora
….und danke für die vielen netten Rückmeldungen!

…und wer die Open-Steet Map Einbindung vermisst, die kommt erst von zuhause, ich bin ja schließlich auf Urlaub 😉

Weiterlesen „Das etwas andere Portugal“

7 Kommentare

  • Roger Nies
    30. Mai 2021 at 8:35

    Hallo Maria und Wolfgang, vielen Dank für euren schönen und informativen Reisebericht und weiterhin gute Fahrt und viele Eindrücke. Da bekommt man Lust aufs Nachfahren.

    Viele Grüße Roger von wohnkabinen.online

    Antworten
  • thorandt
    27. Mai 2021 at 20:25

    Ich wünsche Euch noch eine schöne Reise und vor allem warmes Wetter!Grüsst mir mein geliebtes Portugal!
    Liebe Grüsse Christine

    Antworten
  • Gerhard Plomitzer
    27. Mai 2021 at 17:26

    Wunderbar ,danke für den anschaulichen, lebhaften Bericht. Pfür Gott, Gabi und Gerhard

    Antworten
  • Detlev
    27. Mai 2021 at 11:32

    Liebe Maria,
    Dein Bericht ist wieder herzerfrischend und steigert sich in der Beschreibung der Aufgabenteilung!
    Mehr davon!
    Herzliche Grüße aus Berlin / Brandenburg
    Erika & detlev

    Antworten
  • Günter Klar
    27. Mai 2021 at 11:18

    Sehr schön, da bekommt man Lust es nachzumachen. Aber leider waren unsere Ziele – der lieben Verwandten wegen – die USA und Iran. Gecampt haben wir nie und werden es auch nicht mehr. Seit ein paar Tagen bin ich 78 und wegen der Pandemie zieht es mich auch nicht in die weite Ferne. Aber träumen und eure Berichte genießen das tue ich gerne.

    Antworten
  • Micha
    27. Mai 2021 at 10:57

    Das sieht hier alles schon mal sehr fein aus! Ich bin ja fast versucht, das im nächsten Frühjahr nachzumachen. Bin gespannt auf eure Portugal-Erfahrungen.

    Liebe Grüße
    Micha

    Antworten
  • AuG
    27. Mai 2021 at 10:51

    Hallo. Aria, Wolfga g und Flora, viel Spass u D Abenteuer weiterhin.

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