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Die Wilde – die Sanfte / Korsika #3

Der Norden von Korsika war sehr abwechslungsreich, vor allem die spektakuläre Küstenstraße und der Plage de Saleccia mit der Off-Road Piste haben uns begeistert, auch die Orte St-Florent und I’lle-Rousse wirkten auf uns sehr stimmig. Besten Rosé gibt es praktischerweise im 5l „Bag in Box“ und selbst der Pastis schmeckt in dem mediteranen Ambiente einfach besser, von den anderen korsischen Spezialitäten ganz zu schweigen. Die Schöne, die Sanfte, die Wilde – Korsika hat viel zu bieten und wir haben schon wieder eine Lieblingsinsel.

19. – 24. Mai 2023

In Calvi gefällt uns hauptsächlich der Strandmarsch vom CP in die Stadt, die nicht so sehr unser Interesse wecken konnte, bestimmt zu unrecht. Es hat nur für einen Pastis am Pier gereicht, mit Blick auf die viele Schiffe im Hafen und die mittelalterliche Zitadelle.
Auf der D81b geht es weiter kurvenreich in den Süden. Konzentration und Geduld sind die besten Zutaten für Korsikas (Neben)Straßen. Bei Galeria biegen wir ab ins Fango-Tal.

Gleich am Beginn das schönen Tales ist die Ponte Vecchio die Attraktion. Die nächste Brücke also in unserer Sammlung. Der Fotostopp hat sich gelohnt, wir fahren noch ein Stück weit zurück und wandern entlang vom Flussbett von einer Badegumpe zur nächsten.

Temperaturmäßig sind wir noch keinesfalls versucht in eine davon hineinzuhüpfen, viiiel zu kalt. Selbst der wunderschöne Nachtplatz, den wir entdecken, ist nichts für uns, viiiel zu früh – leider, leider!

Wir kurven tapfer weiter bis Porto.

Auch für diese Stadt mit dem pisanischen Wachturm können wir uns nicht sonderlich erwärmen, oder liegt es am Wetter? Außer dem „Tour de Porto“ gibt es nichts Sehenswertes für uns, alles sehr touristisch ausgerichtet. Jetzt wird es doch Zeit für die Nachtplatzsuche und wir hoffen auf ein lauschiges Plätzchen, so ähnlich wie im Fango-Tal.

P4N gibt 3 Plätze im Flusstal des Porto an, die aber unbrauchbar, weil sie von freilebenden, glücklichen Kühen und Schweinen belagert und voll gesch… sind, oder der angegebene NP ist überhaupt mit einem Gatter abgesperrt. Wir queren schon leicht genervt den Fluss über die enge, alte Pont Génois – ohne sie zu fotografieren, eigentlich schade! – und fahren auf der anderen Flussseite wieder hinaus.

Das hübsche Bergdorf Ota

Wolfgang ignoriert das Verbotsschild für Wohnmobile bei der Ortseinfahrt von Ota, was bei mir schon Magengrummeln hervorruft.
Du sagst ja immer, unser WoKi ist kein Wohnmobil!“, meint er. Ok, da gehen mir doch glatt die Argumente aus. Parkende Autos in der ohnehin sehr engen Ortsdurchfahrt – tja, das hat man(n) davon, denke ich mir halblaut 🙂
Routine und Augenmaß – wo ist das Problem? Die Genugtuung ist ihm anzusehen.

Zu guter Letzt finden wir einen terrassenförmig angelegten CP, mit Blick auf die einzige Attraktion, den Turm, das entschädigt zumindest. Allerdings kommt in der Nacht wieder Regen, das mächtige Italien-Tief sorgt auch hier für instabiles Wetter.
Am nächsten Morgen starten wir recht früh, für „Les Calanches“ wollen wir uns viel Zeit nehmen.

Zwar wird empfohlen die Strecke bei Sonnenuntergang zu machen, weil die Felsformationen speziell im Abendrot wunderschön leuchten, aber unser Vertrauen in diesen gelben Stern (ja, die Sonne ist ein Stern) ist geschwunden. Allzuoft hat er/sie sich schon vor uns versteckt.

Jetzt ziehen die Nebel hoch, das hat doch auch was – es ist ein mystisches Bild, und dann traut sich auch der gelbe Stern wieder hervor.

Die Straße wird schmal und schmäler. Obwohl sich der Verkehr in Grenzen hält, ist es doch immer spannend bei Gegenverkehr.

Die Begeisterung ist groß, das Fotografieren will kein Ende nehmen.

Bei Piana zweigen wir auf die D824 ab. Am Plage d’Arone erwarten wir uns einen einsamen Strand, die kleine, weiße, geringelte Zufahrtsstraße lässt uns das glauben. Die Straße ist asphaltiert, und am Ende gibt es zwar einen schönen Sandstrand mit einem tollen Restaurant mit Lounge-Liegen und allem pipapo, aber wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Soviel Luxus brauchen wir nicht.

Dort trinken wir – nein, nicht schon wieder Pastis (es ist erst 11h) – sondern Espresso. Übrigens der einzige Kaffee den man hier trinken kann. Der Cappuccino schmeckt gräßlich. Dabei hätten sie doch aus der italienischen Vergangenheit etwas lernen können.

Möglicherweise könnten wir am P nächtigen, wenn wir das freundliche Personal gefragt hätten, uns gefällt es aber hier nicht. Kein Blick auf’s Meer – das geht ja gar nicht!

Am Capo Rosso habe ich eine schöne Wanderung eingegeben, hier erschrecken uns die vielen parkenden Autos der Wanderhungrigen. Heute ist nämlich Sonntag und kein Badewetter, daher sind Hunz und Kunz am Weg. Unsere Wanderschuhe bleiben ungenützt.

Stattdessen nehmen wir die D81 weiter in den Süden, stoppen in Cargése um die ersten beiden Kirchen dieser Reise anzuschauen. Ein bisschen Kultur darf es jetzt schon sein.

Die Eglise Grecque mit Ikonen und neu renovierten Fresken ist sehr sehenswert…

….die Eglise Latine, die röm. kath. Kirche, wird uns nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Cargése hat auch einen kleinen Hafen und hübsche Restaurants.

Am Golfe de la Liscia wollen wir die ersehnten Strandtage nachholen, wir hoffen auf Sonne, Sand und Meer. Hier am wunderschönen, endlosen Strand bei Tiuccia passt alles. Auch wenn es beinahe täglich ein Gewitter gibt, scheint die Sonne und wir bleiben gleich 4 Tage.

Flora macht begeistert ihre Schwimmrunden, für uns ist das Meer noch recht erfrischend. Für einen kurzen Wassergang reicht es !

Unser Wohnzimmer !
Schlafzimmerblick aus dem Sternguckerfenster!

Endlich in der Sonne sitzen, lesen, Pastis trinken, grillen…wir genießen die Ruhetage.

Die Flut hat in der Früh seltsame leuchtend-blaue Dinge (ist es Plastikmüll oder doch was anderes?) angeschwemmt. Da weiß natürlich die Frau Google Bescheid. Es sind Segel-Quallen. Hübsch anzusehen, klein, und für Menschen nicht gefährlich. So schnell sie gekommen sind, sind sie auch wieder verschwunden.

Mit Marion und Richard vertratschen wir viel Zeit, wie immer halt, wenn sich Reisende treffen und sich austauschen können.

Wohin es uns nach den Faulenzer-Tagen zieht verrate ich noch. Es stehen die Pfingstfeiertage und obendrein noch die Pfingstferien in Deutschland an, da verziehen wir uns lieber in’s Landesinnere. An den Stränden könnte es lebhafter werden.

Corte ist also unser nächster Hot-Spot, es ist die heimliche Hauptstadt Korsikas!

„Santé“ 🥂 Maria & Wolfgang & Flora

2 Kommentare

  • Günter Klar
    1. Juni 2023 at 22:16

    Immer wieder Schön: eure Fotos und Berichte. Leider bin ich inzwischen zu alt (80) für solche Exkursionen. Aber schauen und dabei träumen: das mach ich doch gerne.

    Antworten
  • Rudolf
    1. Juni 2023 at 18:33

    Wenn wir nicht selbst gerade eine schöne Tour in Griechenland machen würden kann man bei deinen Berichten nur zum Träumen kommen. Ich wünsche euch noch einen schönen Urlaub. Wir sehen uns bald für einen Lifebericht.
    Küßchen aus Griechenland
    Josefa und Rudi

    Antworten

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