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Portugal / Spanien 2019

#2 – Rückzug!

„De Technik is a Luada“, das können wir diesmal unterschreiben. Erst streikt das Navi – das war wohl das geringste Problem – dann der Toyo bzw. der Motor-Chip.
Die Diagnose beim Besuch bei Toyota in Huesca macht uns das Leben schwer. Das Diagnosegerät meldet wieder ein Problem mit dem Turbolader. Aber es könnte natürlich vom Tuning-Chip ausgehen. Hier in Spanien kennt man dieses Teil nicht, er ist ja nicht original Toyota, niemand will da Hand anlegen. Zurück an den Start, d.h. nach Österreich wird uns nahegelegt, oder wir müssen mit dem Problem leben und weiterfahren. Weil wir uns nicht vorstellen können, ständig den Fokus auf der Anzeige zu haben, im Eventualfall im Motornotlauf weiter zu fahren, sind wir schwer verunsichert, um nicht zu sagen schockiert.

6. – 11. April 2019
Wir fahren raus zum Embalse de ls Sotonera um auf dem schönen SP unsere Stimmung zu heben. Hier könnten wir sogar Lagerfeuer machen, aber es regnet…und regnet…das macht den Frust nicht kleiner. Bevor wir im tiefen, aufgeweichten Gatsch versinken, stellen wir uns lieber auf den Parkplatz, heut‘ ist eh schon alles wurscht….

Nichtsdestotrotz zaubert die Campingküche ein butterzartes R-Filet mit grünem Spargel, den passenden Wein haben wir ja schon erstanden.
Am Ende wird alles gut…..ok, das kennen wir doch schon 🙂
Der nächste Tag verspricht besseres Wetter, wir müssen ohnehin auf den Montag warten, bis wir jemanden Kompetenten erreichen. Also nehmen wir uns Zeit für die Bardenas Reales und Arguedas mit den Höhlenwohnungen.
Die mondähnliche Wüstenlandschaft ist ein von der UNESCO geschützter Biospärenpark mit einer einzigartigen Schönheit, sie zieht uns sofort in ihren Bann. Wobei das Wort Wüste zu dieser Zeit nicht ganz wörtlich zu nehmen ist, auf vielen Flächen wird Getreide angebaut, es grünt und büht – klar, es hat ja geregnet…und geregnet…
Auf ausgewiesenen Schotterpisten kann man den Park befahren, das Fotomotiv der Bardenas Reales, Cabezo de Castildetierre, steht im schönsten Sonnenlicht, da kommt Freude auf.

Wir stellen unser WoKi ab und marschieren ein wenig herum, es ist aber gar nicht so einfach, abseits der Schotterwege zu gehen, man hat sofort einen lehmigen, pickenden Klumpen an den Schuhen. Fragt nicht, wie die Flora ausgesehen hat.
Das Zeug bringt man auch sehr schwer runter von den Schuhen und vom Hund – na gut, so sind wir wenigstens beschäftigt.
Unser Stellplatz für die Nacht gehört wohl zu den Beeindruckendsten, aber seht selbst 😉
Ein WoKi Suchbild – und nein, wir haben (noch) keine Drohne, wir steigen selber auf den Berg um schöne Fotos von oben zu schießen!!!

Wir queren den Park von Süd nach Nord, fahren im Westen wieder hinein, es gibt mehrere Start Points. Und überall so tolle Fotomotive!


Beim Embalse Ferial machen wir Mittag und bei der Heremitage Ntra. Sra. del Yogo sehen wir auch sehr schöne Stellplätze mit Rundumsicht.

Uns interessieren jetzt die Höhlenwohnungen von Arguedas, direkt davor soll es einen tollen SP geben.

Der hat wirklich eine prominente Lage. Heute, Sonntag, ist er auch ziemlich belegt, was uns schon mal gar nicht behagt. Wir sind es halt nicht gewöhnt, so in Reih und Glied zu stehen. Daher sind wir uns rasch einig, wir fahren wieder rein in die Bardenas Reales.
Zuvor besichtigen wir natürlich die Höhlenwohnungen.

Sie sind in einem wirklich guten Erhaltungszustand – die Höhlenwohnungen meine ich, eh klar!

Die Bardanas Reales sind ja gleich nebenan, also hauen wir wieder ab. Ein toller Nachtplatz ist rasch gefunden, heute verstecken wir uns lieber ein wenig, denn wir haben gehört, dass man doch vertrieben wird, wenn die „Conservación de la nauraleza“ dich entdeckt.

Der nächste Tag wird spannend, ein ausführliches Telefonat mit einem Techniker der Fa. Steinbauer erklärt, wo der Fehler liegen könnte. Im Motorchip gibt es ein Potentiometer, das zurückgedreht werden muss um den Druck zu verringern.

„Möge die Übung gelingen“, schreibt unser lieber Freund Martin, dem schließe ich mich an.
Hoffnungsfroh machen wir uns auf den Weg nach Zaragoza, alles läuft problemlos. Den CP kennen wir von früher und wir fühlen uns sehr gut aufgehoben. Service in allen Bereichen muss jetzt sein, ich brauche nämlich eine Waschmaschine plus Trockner, weil die Flora mit ihren frischen Lehmstiefeln auf’s Bett gehüpft ist.

Zudem ist es wunderbar warm hier. Endlich!
Alles erledigt, dann geht es mit dem Taxi in die Stadt. Wir kennen sie nur im Ausnahmezustand, zur Semana Santa. Heute ist es ruhiger und beschaulicher hier.

Weil die Flora im WoKi bleibt, können wir gemeinsam die Pillar-Cathedrale besuchen…

…und mit dem Lift in einem der Kirchtürme hoch hinausfahren um einen guten Überblick über die Stadt zu bekommen.

Schon beeindruckend, diese Perspektive!

So bummeln wir ein wenig durch  Zaragoza, trinken Cerveza, essen Tapas und fahren wieder heim.
Die Flora war derweil sehr brav und ist ganz gelassen als wir zurückkommen, da sind wir sehr erfreut und erleichtert. Das frische Bett war halt ein wenig zerwühlt ;-))

Gerade in Spanien, wo man in keinem Lokal mit Hund willkommen ist und natürlich auch die Sehenswürdigkeiten nicht gemeinsam besuchen kann, ist es für uns wichtig, dass sie mal alleine bleiben kann.

Unsere Schoko-Maus ein so unglaublich unkomplizierter und souveräner Hund, obwohl sie erst ein Jahr alt ist!

Von Zaragoza nach Albarracin sind es gerade mal ca. 170 km, wir nehmen die A23 Ri. Teruel und biegen dann ab nach Albarracin. Auf die hübsch beschriebene Stadt sind wir gespannt.
Da geht schon wieder die Motorleuchte an!!!
„Na bitte ned!“, mehr kann ich dazu nicht sagen. Muss ich auch nicht, denn jetzt ist guter Rat teuer.
Ein weiteres Telefonat mit der Fa. Steinbauer bringt nur bedingt neuen Erkenntnisse. Unsere Werkstätte, die Fa. Aigner in Golling hat die bessere Lösung. Mit deren Hilfe und Unterstützung kann Wolfgang den Chip ganz wegschalten und den Toyota-Originalzustand wieder herstellen.
Das ist jetzt das Ausschlussverfahren. Chip oder Turbo?
Noch etwas gefangen von den sorgenschweren Gedanken um unser Auto besichtigen wir die Stadt, die in ihrem Erscheinungsbild ausgesprochen stimmig ist, allerdings ist es auch hier wie ausgestorben um nicht zu sagen museal – was unserer Stimmung nicht gerade zuträglich ist!

Nicht einmal ein Café oder zumindest eine Panaderìa haben wir gefunden.

Der originelle Türklopfer ist ein nettes Detail!


Zudem zieht wieder ein Regenschauer über uns drüber, bitterkalt ist es auch. Der April macht seinem Namen alle Ehre.

So fahren wir hoch zu den „Pinturas Rupestres“, erstmals ohne Chip und vorerst auch ohne Probleme. Klarheit bekommen wir erst, wenn wir mehr Kilometer gefahren sind. Für heute reicht es, wir stellen uns auf einen schönen Platz in der speziellen Gegend und trösten uns mit heimatlicher Kaspressknödelsuppe.

Dann wird beschlossen, die Reise nach Portugal zu chanceln, das Risiko ist uns zu groß. Hier in Spanien und auch in Frankreich würde jede Werkstätte sofort den ganzen Turbolader austauschen. Wir glauben aber optimistisch – was uns auch in vielen Telefonaten bestätigt wurde – dass der Turbo ansich nicht das Problem sein kann. Denn wenn wir den Toyo abstellen und nach ein paar Minuten wieder starten bringt er volle Leistung. Mit diesem Thema fühlen wir uns daheim besser aufgehoben, da ist jedenfalls die Sprachbarriere weg.
Wir treten also  den geordneten Rückzug an! Es gibt dramatischere Gründe um eine Reise abbrechen zu müssen, das wissen wir aus leidvoller Erfahrung. Diesmal wird unser Grund nur teuer oder sehr teuer sein. Je nachdem.
Das ist schließlich die Freiheit unserer Art zu reisen, wenn’s nicht sein will, dann halt ein andermal – Portugal, Du musst leider auf uns warten 😉
Dafür haben wir in Spanien und auch in Frankreich für uns unbekannte Ecken endeckt, bestaunt und genossen, das ist das Plus am Reisekonto.

Auf die vielbeworbenen Felszeichnungen „Pinturas Rupestres“ haben wir keine Lust, auch nicht zum Wandern, obwohl es hier sehr schöne Möglichkeiten gibt. Wir wollen Kilometer machen und das tun wir auch. Zurück nach Zaragossa, dann Lleida und noch ein Stück hinunter zum Ebro-Delta.
Da möchten wir ein paar Tage ausspannen, das Satelitenbild verspricht schönes Wetter. Ein schöner SP steht auch auf meiner Liste, Casa de Fusta, überall sehr gut beschrieben, um nicht zu sagen hochgelobt.
Aber als wir dort eintreffen, blenden uns geradezu haufenweise hochglanzpolierte Dickschiffe, wie könnten wir es wagen uns mit unserer Dreckkiste dazuzustellen – die Bardenas Reales haben Spuren hinterlassen 😉
In Punkto SP sind wir schon ein wenig verwöhnt, das gebe ich zu!
Wir suchen weiter, es gibt schöne Plätze am Meer und in der Lagune, die sind aber so exponiert, dass der Wind ungehindert um unsere Ohren pfeift. Aber kräftig!
Schlussendlich finden wir den CP Eucaliptus, direkt am Meer, der ist recht locker besetzt, etwas windgeschützer und sehr gepflegt.

Heute bietet man schon 23°!


Schließlich darf der Spaß nicht zu kurz kommen!

Da bleiben wir, bis wir einen neuen Plan haben.

Wem’s interessiert, einfach mitlesen.
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Weiterlesen Teil 3

Hasta luego!

Maria & Wolfgang & Flora

4 Kommentare

  • Gerd
    13. April 2019 at 21:20

    super-spannender Reisebericht und tolle Bilder…
    Vielen Dank und gute Weiterreise…

    Gerd aus Südbaden

    Antworten
  • marianne weissenbacher
    12. April 2019 at 11:53

    kommst wieder gut nach hause vielleicht findet ihr irgendwo ein Olivenöl könnte 5 l gebrauchen.aber in der wüste wird das schwierig sein.uns geht es gut.liebe grüsse Marianne

    Antworten
  • Andreas & Andrea
    11. April 2019 at 22:26

    Hallo WOKI Piloten!
    Toi, Toi, Toi, das Ihr den Toyo wieder heil in die Heimat bringen könnt. Wir halten Euch jedenfalls die Daumen.
    Liebe Grüße
    A & A

    Antworten

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