…ist das Neue Jahr nicht weit!
Die geniale Idee, den Jahreswechsel im Lungau zu verbringen hatte Wolfgang schon im Herbst.
Aber wo?
Ich frag halt einfach die allwissende Frau Google und sie erzählt mir von einem Natur-Campingplatz in St. Andrä auf 1.200m. Da fahren wir gleich einmal hin, den schaun wir uns an. Von St. Andrä Ri. Göriach geht es in einigen Serpentinen hoch zum Peterbauern, der oberhalb seines Bauernhauses eine Wiese zum Terrassencamping adaptiert hat. Sehr schön naturbelassene Stellplätze auf unterschiedlichen Ebenen, hier gefällt es uns auf Anhieb. http://peterbauernhof.at
Vor allem die Lage! Auf der Sonnenseite von Tamsweg blickt man ins Göriachtal, das große und kleine Gurpitscheck, der Fanningberg und weiter bis zum Katschberg, alles liegt zum Greifen nah. Wandermöglichkeiten ohne Ende, aber so kennen wir den Lungau ja schon längst.
Wintercamping gibt es nicht, sagt Gerhard, der Peterbauer, aber wenn wir eh ganz autark sind und nichts brauchen, dann stellt Euch einfach hin, wo es Euch gefällt. Das ist ein Angebot, das nehmen wir gerne an. Ob zu Silvester das Wetter mitspielt? Mal sehen…
Wir verbringen herrliche Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie. Die Enkerlschar sorgt für weihnachtliche Stimmung, es wird gesungen, die Rosa gibt für die musikalische Umrahmung auf der Blockflöte ein paar Lieder zum Besten und ich muss wiedereinmal feststellen, wie schnell die Zeit vergeht. Die 8 (von 9) Enkerl liefern den besten Beweis dafür. Beihnahe vollzählig haben wir uns im Haus meiner Tochter Johanna versammelt, nur die Frida muss leider noch ihre Angina auskurieren und bleibt mit Mama Eva in Wien.
Dann gilt es noch unsere Zugvögel zu verabschieden, ihr Flug geht nach Australien, am 29. Dezember. Uli u. Birgit mit Laurin, Jolanda und Linus wollen ein Jahr lang den riesigen Kontinent bereisen. Mit 4 x 4 und Offroad-Wohnwagen versteht sich. Familie verpflichtet 😉
Der Jahreswechsel gehört wieder uns, wir holen das WoKi aus dem Winterschlaf, bestücken es mit den passenden Zutaten und los geht’s.
Sauwetter in Hallein, Regen statt Schnee und es soll auch so bleiben quaken die Frösche. Da hauen wir ab, es kann nur noch besser werden und das tut es auch.
Bereits ab dem Pass Lueg kämpfen wir mit dichtem Schneetreiben und schlechter Sicht auf der A10. Nach Radstadt geht es dann richtig los. In Untertauern stehen die Schi-Urlauber schon auf den Parkplätzen und mühen sich mit dem Anlegen von Schneeketten ab. Unser WoKi braucht keine Ketten sondern marschiert locker bis zur Passhöhe Obertauern und wieder hinunter in den Lungau.
Hier ist das Wetter berechenbarer, es liegt weniger Schnee und auch die Straßen sind gut geräumt. Ab dem Abzweig zum Peterbauer gibt dann doch die erste Herausforderung für das WoKi und unser Wunsch-Traum-Stellplatz scheint jedenfalls für mich fast unerreichbar, weil natürlich nicht geräumt.
Die 2 W (Wolfgang u. WoKi ) lieben solche Nervenkitzel, klar, das probieren wir ganz einfach! Aber es kitzelt eh nur an meinen Nerven – alles gut – einfach souverän!!!
Bravo Woki, nicht nur im Sand Spitze!
Schlußendlich stehen wir auf dem Platz, den wir uns schon im Herbst ausgedacht haben. Wir sind begeistert….
….und die Flora auch. Campen und Schnee – schöner geht nicht, echt nicht!
Es schneit weiter, wir machen es uns gemürtlich, im WoKi ist es bald kuschelig warm.
Der Silvestertag bringt weitere Schneemengen, es ist unglaublich ruhig und romantisch hier.
Gegen Mittag klart es ein wenig auf, wir schnüren die hohen Wanderstiefel und marschieren los. Der Weg in Ri. Gumma zur Wildbachhütte, 1.806m führt uns durch tiefverschneite Wälder, vorbei an der Schoberhütte immer weiter bergauf. Wie ein Wintermärchen! Der Plan, die Wildbachhütte zu erreichen war etwas zu sportlich, schließlich wollen wir bei Einbruch der Dunkelheit wieder daheim sein, bzw. beim WoKi natürlich. Wir kommen im Sommer wieder, das steht schon lange fest!
Immer wieder gibt schöne Ausblicke ins Tal und auf die umliegenden Berge. Der Lungau war schon immer unser Lieblings-NahErholungsgebiet.
Nach mehr als 3 Std. Tiefschneewandern kommen wir hungrig und durstig zum WoKi zurück, genau passend für den lezten Jahrestag, denn wir haben vorgesort. Kühlschrank und Weinkeller sind gut gefüllt.
Wir verabschieden uns pünktlich von 2018 und blicken zuversichtlich ins Neue Jahr 2019.
Recht ruhig und beschaulich verläuft der Wechsel hier, das tut richtig gut. Nur von ferne sind die Raketen zu hören und auch zu sehen. Ri. Tamsweg, am Fanningberg und auch von Obertauern leuchten ein paar Feuerwerke bis zu uns, die Flora ist sowieso ganz entspannt, die Kracher ignoriert sie völlig.
Der Neujahrsmorgen treibt mich bald aus den Federn, denn es ist wolkenlos und der Sonnenaufgang ein Traum.
Die Flora kriegt sich gar nicht mehr ein vor lauter Gaudi im Schnee.
Nach dem traditionellen Lachs-Frühstück wollen wir auch das Neue Jahr sportlich beginnen, wir machen uns am Weg in Ri. Ruine Turnschall.
Den Höhenrücken vom Wiesberg müssen wir queren, denn die Ruine liegt bereits im nächsten Tal, nämlich im Lessachtal. Ein Wanderweg führt uns wiederum durch tiefverschneite Landschaft, die Ruine selbst ist jetzt nicht der Hammer, vielleicht weil sie im Schatten liegt. Aber die ehemalige Größe imponiert. Immerhin!
Der Ausblick auf den Schiberg schlechthin, den Preber 2.740m (rechts) und die Golzhöhe 2.580m begeistert uns natürlich schon, der Wolfgang beginnt fast zu sabbern und schultert im Geiste schon seine Touren Schi. Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg .
Jetzt können wir sogar die Sessel auspacken, in der Sonne ein Reparaturseiderl genießen und zufrieden mit uns und der Welt dem Neuen Jahr entgegensehen. Es hat so wohltuend entspannt und sehr sportlich angefangen, das wäre ja schon mal ein guter Vorsatz. Im Sinne der Nachhaltigkeit gibt es allerdings heuer keine weiteren neuen Vorsätze, wir graben einfach die alten aus, sind ja noch ziemlich unverbraucht und wiederverwertbar 😉
Die Planung der nächsten größeren Reise läuft, wir freuen uns auf Portugal im Frühling, aber jetzt genießen wir unsere schöne Heimat und den Winter, der uns hoffentlich noch eine Weile erhalten bleibt.
Unsere tiefverschneite Dachterrasse heute Morgen!
Kommt gut durch den Winter, die nächsten WoKi-News gibt es wahrscheinlich Ende März, wenn wir wieder „af da Roas“ sind. Schön, wenn Ihr uns begleitet!
Mit lieben Gruß aus Hallein
Maria & Wolfgang & Flora
1 Kommentar
Gabi&Gerhard
5. Januar 2019 at 15:17Wir waren beim Nikolaus in Gurns. Herrlich die Stände unter den Lauben und die Bläser um den Holzwärmestellen. Glühwein und Würstl gut. Ihr ward ja auch schon einmal in der kleinsten Stadt Südtirols im Vinschgau.
Viel Glück auf Euren Fahrten.2019.
Danke für deine Berichte.
Gabi&Gerhard