Die Planungsphase war wg. Corona schwierig für diesen Herbst.
Schweiz, Dänemark, Korsika? Oder die Westalpen, Piemont?
Aber Frankreich…Italien, bei diesen Coronazahlen, hmm ??? Also doch lieber die Schweiz, Tessin, Wallis... wollten wir doch schon lange einmal hin. Ein Telefonat mit unseren schweizer Freunden macht uns wieder unsicher. Im Tessin ist alles rappelvoll, bezüglich Freistehen sind sie etwas unentspannt, die Eidgenossen, und die CP rund um den Lago Maggiore od. Lugano See sind nicht nur voll, sondern auch schweineteuer. Zudem, meinten sie, kennen sie uns so gut um zu wissen: so ein überfüllter Campingplatz ist mit Sicherheit nicht das, was wir mögen. Also wieder Umplanen.
31. Aug. – 8. Sept. 2020
Die Unsicherheit wg. der verschärften Einreisebedingungen und die widersprüchlichen Informationen dazu lassen uns mehrmals zu- und absagen bei der Fährgesellschaft, wo wir ja die Überfahrt Patras/Ancona schon bezahlt hatten und im Frühling auf ein offenes Datum umbuchen konnten. Ein Anruf schafft Klarheit, die nette Dame versichert mir, dass nur der Antrag für den QR Code notwendig wäre und man dann ev. zur Testung muss, was ja weiters nicht tragisch ist. Man kann auch gleich die Reise fortsetzen. Die kursierenden Infos von wegen Tests die man vorzuweisen hat und die nicht älter als 72 Std. sein dürfen stimmen nicht, jedenfalls nicht für die Einreise aus Italien am Seeweg.
Gebucht! Für 2. Sept. mit Camping an Bord.
Abfahrt am Mo. 31. Aug. spätnachmittags, da geht sich nur mehr Lienz aus, ev. noch die Grenze zu Italien. Es wäre mir am Herzen gelegen, sie noch zu passieren, man weiß ja nie was an den Grenzen los sein könnte.
Unsere Urlaubslaune wird verwässert – und zwar von oben, aber kräftig! Einfach nur Sauwetter mit Starkregen, und schön langsam wird es auch noch finster. In Abfaltersbach ist Schluss, der Driver meint, es reicht, die Flora und ich meinen das auch. Ein großer P bei einer Firma direkt an der Drau bietet uns einen passenden Platz für die Nacht. Es ist frisch hier, 7°!
Zeitig sind wir am nächsten Tag am Weg, passieren völlig unbemerkt die Grenze, keiner da den irgendetwas interessiert. Wofür hab ich mir eigentlich den Kopf zerbrochen?
Bald sind wir in Cortina d’Ampezzo, die Berge sind frisch angezuckert, Einstimmung auf den Sommerurlaub ist das nicht.
Erst um Belluno wird’s besser – das Wetter und unsere Laune – ein Einkauf in einem Supermercato setzt noch eins drauf. Prosciutto, Tramezzini, Büffelmozzarella, Grappa….
P4N meint, an der Küste um Rimini gibt es schöne SP am Meer und weil wir bisher kaum Womos sichteten, haben wir Hoffnung auf einen Platz mit anschließendem Strandspaziergang. Ein guter Kontrast zum gestrigen NP, meinen wir.
Weit gefeht! Zwar ist der Strand ganz locker besetzt (für uns trotzdem erschreckend!) aber auf den 2 SP, die derzeit offen haben, stehen die Womos wie die Sardinen. Mein Hirn kann gar nicht fassen, was meine entsetzten Augen sehen. Hätten wir hier einen Platz haben wollen, müssten wir unsern Tisch halbieren, so eng steht man aneinander.
Ein einziges Wort genügt: NO!
Nichts wie weg von hier, ab ins Landesinnere, und siehe da, grad ein paar km weg vom Meer
erschnüffeln wir einen perfekten SP – inmitten von Weinbergen.
Schöne Plätze mit herrlicher Panoramasicht zum Meer und bis nach San Marino, Spazierwege, Pool, Duschen, Toiletten, Weinverkostung….warum nicht gleich!
Tenuta Santini, ein traditioneller Bauernhof, der sich dem Weinbau verschrieben hat und neben verschiedenen Veranstaltungen rund um den Wein auch ein paar Stellplätze für Camper anbietet.
Die Weinlese ist in vollem Gang, wir sind begeisterte Zuschauer (und Verkoster) natürlich auch Käufer.
Ancona ist nur mehr einen Katzensprung weit entfernt, beim „Check In“ läuft alles mit höchsten Sicherheitsvorkehrungen ab. Maske, Desinfektion, Gesichtserfassung, es daf nur eine Person zum Ticketschalter usw.
Den Antrag für das PLF (Passagier-Lokalisierungsformular) habe ich ja schon zuhause gemacht und das Bestätigungsmail wird auch streng überprüft. Ohne dem darf man gar nicht auf das Schiff.
Schon vor dem Einschiffen wundern wir uns über die vielen Womos die sich in 3er Reihen aufgefädelt haben. Wo kommen die denn plötzlich her?
PKW’s sieht man kaum, LKW’s auch sehr wenige. Voll ist nur das Campingdeck, der Trend zum Camping bestätigt sich. Unser Platz ist ein „grande Malheur“ wir dürfen – müssen – als Letzte auf’s Schiff und stehen ganz hinten in der Garage. Laut, stickig, stinkig, heiß ;-(
Aber wir haben unsere eigene Wohnkiste, hier fühlen uns geschützt, machen es uns gemütlich so gut es halt geht. Zum Glück waren wir vorher auf einem Weingut….
Die Fähre ist mit max. 20% belegt (hauptsächlich eben von Campern) am Sonnendeck finden sich grad einmal eine handvoll Leute, das Restaurant ist überhaupt ganz leer, obwohl geöffnet. Irgendwie seltsam, wenn man bedenkt, was sonst hier abgeht um diese Zeit.
Anstatt um 14h30 laufen wir bereits um 12h30 in Patras ein, das haben wir bei Fährschiffen noch nie erlebt, zumal wir mit 2 Std. Verspätung in Ancona abgelegt haben.
Das Ausschiffen wird jetzt doch spannend. Den QR Code bekam ich rechtzeitig um Mitternachtauf das Handy per Mail, es wird vorweg beim 1. Kontrollpunkt penibel überprüft. Dann kommen 2 Abfertigungsterminals, jedes Auto wird einzeln zugewiesen, die einen (viele, vor allem Italiener und Franzosen!!!) müssen zum Test, beim anderen wird man durchgewunken. Wir haben freie Fahrt, „have a good trip!“ wünscht man uns freundlich-fröhlich, winke, winke…wir sind in Griechenland.
Es hat 33° hier in Patras, daher verabschieden wir uns schnell von der rieseigen Hafenstadt und suchen auf der Westküste vom Peloponnes ein gutes Plätzchen zum Durchatmen und Genießen. Bei Palouki finden wir alles was wir brauchen, einen Platz am Meer und ein gutes Restaurant nebenan.
Das haben wir uns jetzt verdient, daher bleiben wir auch gleich 2 Tage, zumal wir mit Brigitte und Manfred nette Menschen kenneglernt haben, mit denen wir gerne den Abend verplaudern.
Jetzt steuern wir Finikounda an, dort haben wir ein Treffen mit Stephan vereinbart. Bei Café frappé im Hafen des hübschen, kleinen Fischerdorfes vergeht ein netter Nachmittag, dann brechen wir auf nach Tsapi.
Maria’s Taverne steht für kulinarischen Genuss, daran hat sich auch in 24 Jahren nichts geändert.
Hier lebt und liebt man griechische Kochkultur, mittlerweile ist es ein beliebter Treffpunkt für alle Feinschmecker aus der Umgebung
Seit einigen Jahren ist nebenan ein CP in Betrieb und in Corona-Zeiten fast menschenleer.
Stephan und Lily besuchen uns „auf dem Seeweg“ wir genießen Maria’s Küche und angeregte Gespräche mit den Beiden.
Nach 3 Tagen sind wir bereit für die Insel. Wir nehmen diesmal die kleine Fähre von Gytheon nach Kissamos, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Es gibt Sturmwarnung!
Kommt Euch das auch bekannt vor?
Na, wenn das nicht die beste Einstimmung auf Kreta ist 😉
Jassas aus Griechenland!
3 Kommentare
Franz Walkoun
13. September 2020 at 18:24Hallo Maria, hallo Wolfgang,
schön zu lesen, dass es Euch gut geht und alles problemlos geklappt hat. Waren wir doch zu übervorsichtig?????
In der Tsapi-Bucht waren wir vergangenen Herbst 2 Mal mit den E-Bikes auf einer Runde von Finikounda aus über Koroni und Vassiliki. Auch wir haben in Marias Taverne bestens gespeist und vor allem die herrlichen Weintrauben von der Laube genossen.
Für Kreta wünschen wir Euch einen wunderschönen Aufenthalt, denn das ist auch unsere Sehnsuchtsinsel. Wir hoffen schon auf das Frühjahr 2021.
Wir wünschen Euch noch eine schöne Reise und freuen uns auf die folgenden Berichte.
Ganz liebe Grüße von Rosemarie und Franz
Renate und Wolfgang
13. September 2020 at 7:32Wir haben uns gefreut, von Euch zu hören, wenngleich ein bisserl neiderfüllt. Wir hoffen, Ihr habt noch eine schöne Zeit und freuen uns auf nächste Berichte, besonders aber auf ein Wiedersehen! Ganz liebe Grüße
Renate und Wolfgang
Gerd
10. September 2020 at 17:01Bin gespannt wie’s weitergeht bei euch.
Grüssili aus Südbaden