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Afrika / Marokko 2018

#7 – Eile mit Weile….

Bolonia hat es uns angetan, das wissen unsere Leser längst. Wir sind also wiedereinmal hier gelandet und das Wetter meint es gut mit uns, wenngleich nicht so heiß, wie erwartet. Aber an einem windgeschützten Plätzchen können wir es gut aushalten. Für ein paar „lazy days“ ist alles eingekauft, wir machen es den Einheimischen nach und genießen schon gegen Mittag unser Gläschen Manzanilla* (siehe Fußnote)
Unser Lieblingsbier ist San Miguel, das geht auch schon am Vormittag wenn die Sonne vom Himmel lacht….und frische Gambas….aber die gehen eigentlich immer….
Ob die Spanier ein Wort für „Frühschoppen“ haben weiß ich nicht, nehme es aber an. Die Gepflogenheiten sprechen dafür 😉

28. April – 9. Mai 2018
Der Kreis schließt sich also hier in Bolonia.
„Entschleunigen“ heißt das Zauberwort und das nehmen wir sehr ernst. Es ist das verlängerte Wochenende um den 1. Mai (Dienstag) daher ist es relativ belebt hier auf der großen Wiese, aber immer noch sehr viel Platz rundherum. Also auch genügend Raum für uns, unsere Mußestunden und unsere Erinnerungen. Genau gegenüber die Shiluette von Marokko. Wir träumen schon wieder….

Am 3. Tag (eigentlich in der Nacht zum 1. Mai) um 11h nachts!!! reißt uns plötzlich jemand aus diesen Träumen, die Leute von der „Conservatión“ der Naturschutzbehörde haben heute etwas dagegen, dass wir hier nächtigen. Bisher hatten wir noch nie ein Problem, warum heute…..????
Zwar haben wir schon eine Flasche Wein konsumiert und auch die Tatsache, dass ich eher spärlich bekleidet – weil grad vor’m Bettgehen – die Tür öffne, kann sie nicht erschrecken. Wir sollen ca. 300m weiter auf den Parkplatz fahren, keine Diskussion!!! Hat offenbar eh keinen Sinn, die 4 anderen Womos (Spanier) fahren auch schon weg. Na gut, dann parken wir halt auch ein Stückchen weiter weg, wenns Euch dann besser geht ?!?!?
Noch vor dem Frühstück stehen wir wieder da wo wir hingehören, im Paradieschen. Niemand hat was dagegen.
Aber mein Vorsatz, beim nächsten Besuch meine spanischen Sprachkenntnisse soweit zu verbessern, dass ich zumindest hinterfragen kann, warum man nicht um 7h abends Bescheid geben kann, dass wir heute!!! hier nicht übernacht stehen dürfen ist gefasst. Ich fürchte, selbst wenn ich ausreichend spanisch könnte, würde ich es nicht verstehen, es kommt mir spanisch vor!

Ca. 2.800km sind es bis nach Hause, wir sollten uns schön langsam auf die Socken machen. Zumal Sevilla am Weg liegt und daran können wir ja nicht vorbeifahren. Schon wieder Sevilla! Was hat die Stadt für Magie, was zieht uns immer wieder dahin?


Genau wissen wir es nicht, aber wir steigen nochmals in den Bus, der uns um € 1,70 in die Stadt bringt. Das müssen wir noch ausnützen, solange wir keinen Hund haben. No Perro!!! Sonst kostet das Taxi nämlich mind. € 20,-

Der Stadtteil Triana liegt auf der anderen Seite des Guadalquivir dort lassen wir uns treiben von dem Leben der Stadt, die uns andalusischer vorkommt wie keine andere.

Hier ist die Wiege des Flamenco, der Keramik und auch des Genußes. Gleich am Flußufer liegt die Markthalle, sie erfreut Auge und Gaumen gleichermaßen.

So eine Vielfalt an Obst und Gemüse haben wir lange nicht gesehen. Und natürlich Fisch, in allen erdenklichen Formen und Größen….
Wir kaufen noch ein paar Keramikschüsserl, essen Tapas in einer urigen Bar, gehen wieder hinüber ins Zentrum und flanieren in der Einkaufstraße herum. Unzählige Schuhgeschäfte, kleine Boutiquen, dazwischen die unterschiedlichsten Tapas-Bars und Delikatessen….ein wahrer Angriff auf das Urlaubsbudget.

Wie schön ist es doch, wenn man sich ohne die „must see“ einer Stadt widmen kann. Vor den Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale und dem Alcázar haben sich unglaubliche Menschenschlangen gebildet, die in der Hitze ausharren müssen um eingelassen zu werden.
Wir genießen im Schatten unser Cerveca, erfreuen uns an der ausgewogenen Mischung zwischen Einheimischen und Touristen, die der Stadt das quirlige Leben geben, das uns so gefällt.  Am Abend lassen wir uns ziemlich fußmarod mit dem Bus wieder zum CP kutschieren.
Am nächsten Tag geht es zeitig los, unser Plan ist recht ambitioniert. Ob wir es schaffen, mit einem Schlag von Sevilla bis an die baskische Küste?
Zarautz wäre unser (Traum)Ziel, in bester Erinnerung vom Vorjahr. Eine Tagesetappe von 954km!
Klar schaffen wir das, und als wir am Abend eintreffen, gibt es wie zur Belohnung einen tollen Stell-Platz für uns am CP mit Blick auf die untergehende Sonne und ein hervorragendes Abendessen im Restaurant.
Merluza en Salsa Verde, ein Gedicht! Dazu besten spanischen Wein….wir fallen müde und zufrieden ins Bett!


Am nächsten Tag ist Relaxen angesagt und weil das Wetter so ist, wie es im Baskenland halt gerne ist, nämlich bedeckt und zeitweise nieselig, marschieren wir die über 400 Stufen hinunter zum Strand und schweißtreibend wieder hinauf. 
Aber dann gibt es pures Sommerwetter für uns, wie schön! Es ist warm, wir sitzen draußen und genießen jede Stunde. Pläne werden gemacht, wie wir unsere Heimreise gestalten können, ohne den franz. Straßen- und anderen Räubern in die Hände zu fallen. Jetzt freuen wir uns nämlich unbändig auf die 3 F 😉
Familie, Freunde und Flora!
Ein Stückchen Autobahn verträgt die Urlaubskassa noch, die A63 bis Saint-Geours-de-Maremne kostet uns in Spanien € 4,80 (40km) und in Fr.€ 17,30 (75km). Ein ziemliches Unverhältnis.
Dann queren wir Frankreich und nehmen über Auch Kurs auf Toulouse.

Der Autobahn-Ring um die Stadt ist kostenlos (obwohl in der ÖAMTC Karte anders angegeben) daher sind wir rasch am Weg Ri. Mende. Die Gegend gefällt uns ausnehmend gut. Das muss jetzt auch einmal gesagt werden, Frankreich hat also wieder einen Pluspunkt bei mir.
Gerade als ich in so positiver Stimmung bin, bricht ein Unwetter über uns herein, das Ärgste seit langem, oder überhaupt!!! Wassermassen kommen vom Himmel, Blitz, Donner und dann auch Hagel!
Wir finden keine Stelle zum Stehenbleiben – klar, Sicht gleich null – also fahren wir weiter, obwohl schon sehr grenzwertig. Der Regen mit Sturmböen bahnt sich seinen Weg über den Schnorchel ins Auto und beschert mir ein Fußbad, na bravo!
Bis Le Puy-en-Velay kommen wir noch, am CP direkt an der Loire können wir endlich durchatmen. 724 anstrengende Kilometer!!!
Der nächste Tag verspricht gemütlicher zu werden und das hält er auch. Vorbei an Lyon bis Chambéry (natürlich Autobahn, kostet € 27,30!) und dann wieder Bundesstraße bis Annecy, wir haben ja Zeit. Dort wird nochmals eingekauft, so hervorragenden Wein im Karton kann man halt nirgendwoanders bekommen als in Frankreich.
Am Ende dieses Fahrtages stehen wir nach knapp 500km schon wieder bei unseren Freunden in Solothurn, ist ja schon fast ein Stammplatz für uns. Ein gemütlicher Abend, wie immer bei Lisa und Elmar, und nach dem Frühstück geht es endgültig Richtung Heimat.
Es sind ja „nur“ 540km! Aber die haben es in sich, denn wir fahren – wie üblich – die kürzere Strecke über München. Eine schlechte Entscheidung, kürzer ist sie nur kilometermäßig! Stau ohne Ende in und um München, so trudeln wir erst am Abend sprichwörtlich gerädert am Schöndorferplatz ein.

Der schönste und wichtigste Moment einer ganzen Reise ist das Ankommen zuhause!
Nicht das Ende der Reise an sich, nein, ich hätte es schon noch ein Weilchen ausgehalten, sondern die Tatsache, dass wir gesund und wohlbehalten, nach gut 11.000 unfallfreien Kilometern, ohne einer einzigen Schramme, Beule, Patschen od. sonstiger Haverien zurückkommen.
Bravo Toyo, keinen einzigen Liter Öl gebraucht, trotz Schwerstarbeit!
Bravo Bimobil alles niet- und nagelfest an seinem Platz, wo es hingehört und…
Bravo Wolfgang, dem erfahrenen und manchmal ziemlich mutigen Driver!

Einzig das Gewürzregal machte Probleme beim wilden Ritt über die Dünen. Alles rausgeflogen und am Boden verteilt….im WoKi hat’s gerochen wie im Gewürzbazar. Herrlich!!!
Aber das Hausfrauenpatent hat gehalten 😉 und in Zukunft gibt’s verschraubbare Gläser!

Von den 11.000km in knapp 8 Wochen waren wir mehr als 1.000 km offroad unterwegs, teils wirklich hart an der Grenze, aber immer mit etwas Luft nach oben. Und mit Begeisterung….
Begeistert von Land und Leuten, von der Kultur und der Vielfalt in diesem Land. In jeder Hinsicht!
Daher ist es beschlossene Sache.
Bëslâma Maroc – wir kommen wieder! Es gibt noch so viel zu entdecken 😉

Der nächste Tag gehört schon Flora! Wir sind sehr gespannt auf das erste Kennenlernen, also auf ins Waldviertel.
Natürlich hat sie uns gleich verzaubert, sie ist ein ganz süßes und aufgewecktes kleines Hundemädchen.

Unterwegs, wie eine kleine Welt-Entdeckerin….

….und neugierig 😉

Ich glaube, sie passt gut zu uns!


Am 27. Mai ist es soweit, wir dürfen Flora zu uns holen. Dann ist sie knapp 9 Wochen alt. Es werden sicherlich aufregende erste Wochen werden, für Mensch und Hund!

Im September möchten wir unsere erste größere Reise mit ihr unternehmen, es geht auf unsere Lieblingsinsel Sardinien.
Aber das wird sicherlich eine neue, spannende Geschichte….

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Also dann, bis bald einmal mit dem Flora-Geschichtenbuch!

* aus Wikipedia:
Der Manzanilla ist ein strohgelber, meist trockener, manchmal durchaus säurebetonter, pikanter weißer Wein der vor allem als Aperitif getrunken wird. Er gehört zur Gruppe der Sherrys im engeren Sinne zur Gruppe der Finos.
Er wird ausschließlich im südwestspanischen Sanlúcar de Barrameda aus Mosten der Palomino-Fino-Rebe gekeltert. Gelungene Manzanillas zeichnen sich durch ein leichtes Salzaroma, interessante Holztöne und im Gegensatz zum Fino aus Jerez durch eine erfrischende Säure aus. Der Alkoholgrad liegt bei 15,5 Volumenprozent.
Er sollte sehr kalt (5-7 °C) getrunken werden. Einmal geöffnete Flaschen sollten nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden – daran halten wir uns natürlich strikt!!!