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Italien / Sardinien 2018

# 2 – Summertime, and the livin‘ is easy….

So viele herrlich entspannte Tage verbringen wir nicht allzu oft, wenn wir unterwegs sind. Wir machen jetzt Urlaub, Reisen fühlt sich anders an. Aber es tut gut, nicht nur der Flora, die sich langsam und ohne großen Fahr-Streß (den es ja bei der Art wie wir reisen ab und an gibt) an das Leben unterwegs im Woki gewöhnen soll. Sie macht es beinahe routiniert und wir genießen die entschleunigten Tage bei prächtigem Wetter und karibikblauem Meer. Nur mit dem Lesestoff wird’s langsam knapp!

22. Sept. – 7. Okt. 2018
Obwohl es uns hier am CP in Tramatzu sehr gut gefällt fahren wir nach 2 Tagen weiter in den Süden zum Spiaggia Su Giudeu, die schönen Strände beim Torre de Chia locken uns. Im Vorjahr waren wir davon sehr beeindruckt. Es ist Wochenende und natürlich kommt, was kommen muss: der Strand ist sehr, sehr belebt und wir wagen es nicht, mit Flora schwimmen zu gehen. Bestimmt lauert der Mann mit der Trillerpfeife auch hier auf Beute. Erst am Abend können wir gemeinsam ins Wasser gehen, blöd irgendwie!

Daher ist rasch beschlossen, wir fahren wieder zurück. Es sind ja nur 26 km. Auch unsere Nachbarn Bärbl und Manfred freuen sich, dass wir wieder da sind. Die Beiden zaubern ein haubenverdächtiges Menü aus der Campingküche, aber hier werden keine Hauben vergeben, nur Sterne. Für Hauben ist es deffinitiv zu heiß 😉
Der unterhaltsame, gesellige Abend vergeht im Nu. Gutes Essen und süffiger Wein sind ja die besten Zutaten dafür. Auch die Katzen erwarten einen kulinarischen Tagesausklang, sie lauern neben dem Womo auf den Rest vom Fest. Da braucht es schon etwas Überredungskunst, dass die Flora brav unterm Tisch liegen bleibt, und das tut sie auch. Ohne Leine – eh klar !


Noch eine nette Nachbarschaft gesellt sich zu uns, Petra und Arno. Das ist ja eine tolle Überraschung. Arno ist der Konstrukteur und Erbauer der Geocar-Kabinen.

Wir kennen uns seit vielen Jahren, seine Kabinen haben in unserem Freundeskreis viele begeisterte Besitzer. Und die Flora hat schon wieder einen neuen Fan!

Weil keine Langeweile aufkommen soll, geht es nach ein paar Tagen weiter, aber wir bleiben an der Westküste. Im Osten gibt es noch immer schlechtes Wetter. Also fahren wir an den Strand von Pistis, auch hier erreichen uns gegen Abend ein paar Regentropfen. Der schöne, lange Sandstrand lädt zum Wandern ein und wir nächtigen am P davor. Am nächsten Morgen ist der Himmel schon wieder azurblau!

Hier hätten wir uns mit unseren franz. Freunden Marie-Ange und Serge verabredet, aber als Treffpunkt eignet sich der Parkplatz nicht. Der Risottostrand ist dafür besser geeignet, also wird umgeplant. Nachdem die Beiden damals im März in Spanien die letzte Flasche Champagner zur Geburt unseres neuen Hundemädchens geköpft haben, wollen sie sie natürlich jetzt auch kennenlernen.

Auch Dackel Aplus freut sich, aber der alte Hundemann bekommt Herzrasen bei dem quirligen, jungen Wildfang. Etwaige Rückschlüsse auf menschliches Verhalten verbiete ich mir – absolut!!!

An unserem geliebten Risottostrand verbringen wir also weitere enspannte Tage, bevor es uns weiterzieht.


Bosa ist unser nächstes Ziel, heute schaffen wir es auch bis zur Burg Malspina hinaufzusteigen. Schweißtreibend, aber lohnend. Jedenfalls für den Ausblick. Die Stadt und das Tal des Flusses Temo liegt uns zu Füßen, wir können bis Marina di Bosa und ans Meer sehen.


Ein weiteres Wahrzeichen der hübschen und vielbesuchten Stadt war die palmengesäumte Uferpromenade. Was uns beim Besuch 2016 so gut gefallen hat ist plötzlich weg. Gerade mal 2 Palmen stehen noch. Warum?
Die Recherche ergab, dass der Palmenrüssler für das Massensterben verantwortlich ist. Jammerschade!

Heute…


…im Juni 2016 ;-(
Der zentrumsnahe SP ist perfekt für den Stadtbummel, aber nicht zum Übernachten. Daher fahren wir weiter um einen guten Platz für die Nacht zu finden. Der angepeilte Stellplatz über dem Meer liegt wunderbar, aber es ist uns zu stürmisch hier in dieser exponierten Lage.

Also bleiben wir am nahegelegenen CP, eine gute Alternative bevor es schon am nächsten Tag wieder weitergeht. Unser Ziel ist – wie könnte es anders sein – Spiaggia Berchida! Ohne unseren Traumstrand besucht zu haben, wollen wir die Insel nicht verlassen. Unser Plan ist natürlich, abseits des großen P und dem offiziellen Strand zu stehen.
Also queren wir jetzt die Insel, bunkern in Nuoro nochmals für ein paar einsame Strandtage und freuen uns darauf. Im Vorjahr mussten wir ja zur Kenntnis nehmen, dass ab dem Capo Comino ein Fahrverbotsschild die Wohnmobilisten davon abhalten soll, die „Straße“ zu befahren. Wäre auch nicht ratsam ohne 4×4, denn der Zustand, in dem das Wegerl jetzt ist, lässt auf viiiiele Regentage schließen.

Falls meine treue Leser-Schar schon zwischen den Zeilen gelesen haben mag, dass dieser Urlaub ansatzweise etwas spannungslos ist, dann kann ich nicht wirklich widersprechen. Das ändert sich jetzt schlagartig.
Die Piste ist sehr ausgeschwemmt und verlangt viel Bodenfreiheit. Kein Problem – endlich etwas Äktschn! Als dann der Weg auf einigen Metern unter Wasser steht, kommen langsam Zweifel auf. Aber noch sind wir mutig.
Die nächste Wasser-Passage treibt mir dann schon den Angstschweiß auf die Stirn, die „Bugwelle“ kommt über die Motorhaube hoch. Dreckig, schlammig – Mud happens!
Stopp, STOOOPP, so geht das nicht. Man muss doch zuerst prüfen, wie tief das Wasser ist, haben wir ja schon zig mal gelesen und gehört. Ist ja logisch, mann oh mann…..
Ja wie??? Und wer??? FLORA!!!!
Flora, komm raus, wir werfen dir ein Stöckchen.
Bring, Flora, briiing,  ja bitte, bring das Steckerl – flöte ich in den süßesten Tönen. Aber die schaut uns nur blöd an und ihr Ausdruck sagt – das könnt ihr Euch selber holen. Na ja, blöd ist sie ja nun wirklich nicht.
Also gehe ich mutig durch, wird schon kein Krokodil auf mich lauern. Der Untergrund ist extrem glitschig, ich habe Mühe mich auf den Beinen zu halten, aber es ist nicht so arg tief wie vorher. Wir wagen es!
Mit angemessenem Schwung – Augen zu und durch – für unseren Lieblingsstrand tun wir alles.
Jetzt sollten wir eigentlich angekommen sein – lt. GPS – in unserem Paradieschen.
Zu früh gefreut, mit staunenden und enttäuschten Gesichtern stellen wir fest, dass der Platz vor unserem Traum-Strand ebenfalls völlig unter Wasser steht. Knietief, chancenlos!
Verdammt – alles retour!

Für heute reicht es uns, wir ackern zurück, nehmen nun doch die offizielle Straße und den ausgewiesenen Parkplatz vor dem schönen Strand in Berchida. Da stehen ohnehin nur mehr eine Handvoll Mobilisten, der Rest sind Tagesgäste. Hier lassen wir uns nieder, hier bleiben wir bis zum Ende unserer Ferientage auf Sardinien. Wir halten eisern unser Versprechen, die erste Reise mit Flora sehr relaxt anzugehen.


Die Tage vergehen trotzdem wie im Flug. Schwimmen….lesen….essen….trinken….schlafen….schwimmen….lesen…. und nein, es wurde uns nicht fad. Jedenfalls nicht dauernd – nette Nachbarn und Hunde um uns herum haben es verhindert 😉

Klemens und Susanne mit Klein-Emil reisen mit einem selbst ausgebauten Mercedes. Tolles Auto, nette Leute, eine gute Kombi 😉

Und Flora hat sowieso immer die passenenden Spielgefährten!
Es wird langsam herbstlich auf der Insel, die Tage werden merklich kürzer, die Luft ist milder, das Wasser immer noch herrlich warm.

Den Luxus, schon vor dem Frühstück eine Schwimmrunde zu drehen, genießen wir sehr. Weil in der Früh das Wasser wärmer ist als die Luft, möchte man gar nicht mehr raus.
Bevor wir am 2. Oktober die Fähre im Golfo Aranci nehmen gibt es nochmals ein Treffen mit Freunden. Andrea und Eric mit ihrem Aussie und Flora-Verrehrer Enzo sind ebenfalls hier auf Sardinien. Wir verbringen den letzten Abend gemeinsam in Porto Pollo, zuvor durften sich die Hunde nach Herzenslust am Strand austoben.

Enzo ist ja die Wasserratte schlechthin, aber für die Flora ist das Meer etwas zu stürmisch. Und für uns auch!
Die Schlechtwetterfront hat uns erreicht, bringt vorerst zwar keinen Regen aber viel Wind mit.
Unsere Bestie zeigt ihrem Freund die Zähne!

Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns und fahren nach Olbia. Der Stadtbummel fällt buchstäblich ins Wasser – unser erster richtiger Sauwettertag, seit wir vor 3 Wochen hier gelandet sind.

Jetzt werden noch ein paar sardische Schmankerl eingekauft, denn wir haben für die Rückfahrt die Nachtfähre mit Kabine gebucht. Da soll es uns an nichts mangeln. Denkste! Der Rucksack ist wohl fertig gepackt mit Wein, Pecorino, Prosciutto….und liegt hinten in der Kabine. Giffbereit.
Aufgrund des sehr stürmischen Wetters müssen wir diesesmal rückwärts auf die Fähre fahren, was ja ansich kein Problem ist. Überaus hektisch geht es zu, die LKW müssen verzurrt werden es wird geschrien und gepfiffen, avanti, avanti…. Bevor ich noch aussteigen kann, steht schon ein Womo im Zentimeterabstand neben meiner Tür. Aussteigen unmöglich! Ich fädle mich akrobatisch, aber ziemlich unelegant bei der Fahrertür hinaus und – oh Schreck, die Kabinentür kann ich ja auch nicht mehr öffnen. Ich schreie Zeter und Mordio, aber natürlich kratzt das niemanden. Die haben andere Sorgen.
Essen, Waschzeug, Hundefutter…alles im Rucksack! Unerreichbar in der Kabine ;-(
Wie oft sind wir schon mit einer Fähre gefahren? Unzählige Male, aber so was ist uns noch nie passiert – und wird auch kein zweites Mal vorkommen, das schwör ich mir !

Zum Trost für das gestrichene Abendessen, darf Flora im Bett schlafen, was sie weidlich ausnützt.
Die Nacht haben wir trotzdem überlebt (im Duty free gab’s Ersatz für den Rotwein, aber nicht auf unserem Niveau )
Der Sturm hat sich beruhigt als wir am nächten Tag pünktlich um 7h früh in Livorno einlaufen.

Den Urlaub wollen wir wiederum in Südtirol ausklingen lassen, dort warten auch schon unsere Freunde Renate und Wolfgang auf uns. Die letzten 2 Plätze auf dem CP am Kalterersee ergattern wir erfreut bzw. erleichtert und stellen fest, dass hier absolute Hochsaison ist, was sich natürlich im Preis niederschlägt. Unsere 2 teuersten Nächte!
Das tut der Laune keinen Abbruch, wir fahren mit dem Taxi nach Kaltern und lassen den Tag beim Törggelen ausklingen.

Das Wetter könnte perfekter nicht sein, am nächsten Tag wird gewandert und zwar um den Kalterersee herum.

Die eindrucksvolle Landschaft mit den vielen Apfelplantagen und natürlich die Weinreben erfreuen Herz und Hirn gleichermaßen, Südtirol von seiner schönsten Seite.

Für Verpfegung ist auch gesorgt.


Den Abend verbringen wir im Winkl’Keller – wie am Anfang so am Ende 😉
Am nächsten Tag brechen wir gleich nach dem Frühstück auf, jeder in eine andere Richtung.
Wir fahren nach Hause, für Renate und Wolfgang geht es Richtung Albanien.

Jetzt zieht es uns so richtig heim und zu unsere Lieben. Nur ein in kurzer Zwischenstopp in Hallein, denn gleich am nächsten Tag gibt es einen erfreulichen Anlass mit einem netten Familienfest. Birgit feiert ihren 40iger und wir treffen uns an der Donau bei Engelhartszell. Also auf ins Mühlviertel.

6 meiner 9 Enkerl sind gekommen und sie genießen die Zeit mit Flora und umgekehrt natürlich auch.

In Oberranna kann man bei der Landesausstellung in O.Ö. einiges erfahren, wie die Römer in dieser Region gelebt haben. Bei der Schlögener Schlinge gibt es für die Enkerlschar einen großen Spielplatz zum Austoben….

….für uns ein Bankel zum Rasten, Prosecco und ein kühles Neufeldner Bier!

Das macht hungrig, daher nehmen wir die uralte Fähre über die Donau nach Obermühl.

Kindheitserinnerungen werden wach, die Fähre ist nicht nur die Selbe wie damals, als ich als Schulmädchen oftmals mit meiner Familie über die Donau geschippert bin, sie ist alt geworden, aber gut in Schuss. Na, da haben wir ja was gemeinsam 😉

Dort klingt der Tag bei einer guten Jause gemütlich aus, die Nachspeise wird an der Bar genossen – früh übt sich!

Die Kinder flitzen mit ihren Rädern an dem schön angelegten Radweg entlang der Donau auf und ab und ich wundere mich wiedereinmal, wie schnell sie alle groß geworden sind. Sogar Linus, der Jüngste im Bunde, mischt sich schon mit fahrbarem Untersatz, sprich Laufrad, unter die Großen.
Kinder, wie die Zeit vergeht…..
Wir nächtigen an der Donau, denn am nächsten Tag gibt es noch einen Familienbesuch im Mühlviertel bevor es endgültig nach Hause geht.


Sind im Mühlviertel alle Hunde sooo riesig?
Für die Flora trotzdem der perfekte Partner für ihre wilden Rennspiele. 😉
Am 7. Oktober werfen wir also endgültig den Anker in Hallein und freuen uns auf einen schönen Altweibersommer.
Wir waren 4 Wochen unterwegs, sind ca. 3.700 km gefahren, davon ca. 1.600 km auf der Insel, die uns wiedereinmal restlos begeistert hat.

Das war der Nachtrag zu unserer Sardinienreise, schön, dass ihr dabei ward. Ich gestehe, dass ich ein wenig faul war in letzter Zeit, was aber nur meine Website betrifft ;-))

Für heuer schließe ich mein „Reise-Geschichtenbuch“ und schicke viele liebe Grüße an alle Freunde unserer HP aus dem prächtig herbstlichen Salzburger Land.

Unser Pläne für 2019 möchte ich noch verraten.
Da wir uns mit Flora noch nicht außerhalb von Europa bewegen dürfen (für die Titerbestimmung muss die Tollwut-Impfung mind. 1 Jar alt sein und ohne diese kannst du nicht mehr in die EU einreisen) möchten wir im Frühjahr Portugal erkunden und uns dafür ca. 8 Wochen Zeit nehmen.

Im Herbst soll es ev. nach Australien gehen. Einer meiner Söhne reist samt Familie, 4WD und Offroad-Wohnwagen in 12 Monaten einmal um Australien – da möchten wir doch gerne ein Stückchen mit dabei sein – und dann denken wir nach über Mauretanien und Senegal zum Jahreswechsel 2019/2020!
Man wird ja wohl noch träumen dürfen!

Habt’s gut und eine stimmungsvolle Adventzeit
wünschen Euch

Maria & Wolfgang & Flora